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Frage von Karl Dr. H. •

Frage an Jimmy Schulz von Karl Dr. H. bezüglich Umwelt

1. Sehen Sie die Möglichkeit, den Autobahn-Ostring München zu entlasten
a) durch die großräumige Umfahrung Münchens durch weiteren Ausbau der Bundesstraße 15 zwischen Regensburg-Landshut-Rosenheim in Richtung Salzburg und Brenner
b) durch eine Autobahn-Parallele im Bereich des Ostrings zwischen Aschheim und Putzbrunn (nach amtlichen Zahlen fließen auf dem Ostring mindestens 36 % Ziel- und Quellverkehr)?
2. Halten Sie es für denkbar, dass zur Verbesserung der Verkehrsstruktur im Münchner Süden lokale und regionale Maßnahmen ausreichen, wie z.B.
a) der geplante Ausbau der Stäblistraße in München
b) die vom "Südbündnis" geforderte Verbindung der Garmischer Autobahn mit der Bundestraße 11 (München-Wolfratshausen)?
3. Halten Sie die Aufopferung von 500 ha Wald zum Bau eines Autobahn-Südrings für vertretbar?
4. Was halten Sie davon, dass der seinerzeitige Innenminister Beckstein eine mehr als 500 000 € teure Machbarkeitsstudie für einen Südring in Auftrag gab, obwohl der Bundestag bereits 2004 im Bundesverkehrswegeplan feststellte, dass hierfür kein Bedarf besteht, und der zeitliche Ablauf so gewählt wurde, dass vor der Landtagswahl Ergebnisse nicht vorliegen können?

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Sehr geehrter Herr Dr. Hofmann,

1. Sehen Sie die Möglichkeit, den Autobahn-Ostring München zu entlasten

Bei der Zunahme des Verkehrs insgesamt und insbesondere auf dieser zentralen Nord-Süd Verbindung mache ich mir Mittelfristig wenig Hoffnung dass wir auch mit entlastenden Maßnahmen den Verkehr deutlich spürbar verringern können.

a) durch die großräumige Umfahrung Münchens durch weiteren Ausbau der Bundesstraße 15 zwischen Regensburg-Landshut-Rosenheim in Richtung Salzburg und Brenner

Dies wäre unter Umständen eine Möglichkeit in die richtige Richtung.

b) durch eine Autobahn-Parallele im Bereich des Ostrings zwischen Aschheimund Putzbrunn (nach amtlichen Zahlen fließen auf dem Ostring mindestens 36% Ziel- und Quellverkehr)?

Die Autobahnparalelle wird sicherlich im Bereich des Quell- und Zielverkehrs einige Entlastung auf der A99 bringen vor allem für den Durchfahrtsverkehr durch die Gemeinden sollte dies eine spürbare Verbesserung bringen. Jedoch ist die Lösung nicht zu Ende gedacht. Gerade an der noralgischen Stelle vor dem Autobahnkreuz München Süd endet die Straße und mündet auf die B471 was zu einem erheblichen Verkehrsaufkommen in Hohenbunn führen dürfte. Zu berücksichtigen ist auch dass diese Straße nicht eine elegante Lösung für Mautflüchtlinge werden darf. Die Gemeinden werden übrigens durch diese Strasse nur indirekt entlastet da der Verkehr ob auf der Autobahn oder auf dieser Straße trotzdem direkt an den Ortskernen vorbeiführt.

2. Halten Sie es für denkbar, dass zur Verbesserung der Verkehrsstruktur
im Münchner Süden lokale und regionale Maßnahmen ausreichen, wie z.B.
a) der geplante Ausbau der Stäblistraße in München
b) die vom "Südbündnis" geforderte Verbindung der Garmischer

Autobahn mit der Bundestraße 11 (München-Wolfratshausen)?
3. Halten Sie die Aufopferung von 500 ha Wald zum Bau eines Autobahn-Südrings für vertretbar
4. Was halten Sie davon, dass der seinerzeitige Innenminister Beckstein eine mehr als 500 000 ? teure Machbarkeitsstudie für einen Südring in Auftrag gab, obwohl der Bundestag bereits 2004 im Bundesverkehrswegeplan feststellte, dass hierfür kein Bedarf besteht, und der zeitliche Ablauf so gewählt wurde, dass vor der Landtagswahl Ergebnisse nicht vorliegen können?

Ich würde gerne diesen Komplex insgesamt beantworten.

Ich denke kaum jemand kann leugnen dass wir im Süden und Südwesten ein Verkehrsproblem haben.

Den Kopf in den Sand zu stecken und dies zu ignorieren ist keine Lösung. Wichtige Unternehmensstandorte (z.B. Martinsried) sind aus dem Süden und Südosten sehr schlecht zu erreichen. Die LKW Sperre der Stadt verschärft die Situation dahingehend dass der Schwerlastverkehr auf den vorhandenen Autobahnring ausweichen muss oder durch die Dörfer fährt.

Es muss also ergebnisoffen über Lösungen nachgedacht werden. Als Basis dafür würde ich gerne die Machbarkeitsstudie abwarten damit ich weiß über welche Optionen eigentlich diskutiert wird. Das diese erst nach der Landtagswahl veröffentlicht wird halte ich für sehr ärgerlich, da dies nur aus wahltaktischen Gründen geschieht.

Mit freundlichen Grüßen

Jimmy Schulz