Frage an Jens Kerstan von Ronny M. bezüglich Umwelt
Leuchtturmprojekt für Erzeugung regenarativen Wasserstoffs - wie priorisieren die Grünen in diesem Zusammenhang die Nutzung des Wasserstoffs für E-Mobilität, öffentlichen Nahverkehr (z.B. Busse), Einrichtung zusätzlicher öffentliche Wasserstofftankstellen für PKW und Nutzung zur Energiespeicherung in der Energieversorgung?
Wasserstoff kann eine wichtige Funktion beim Transport und bei der Speicherung von überschüssig erzeugtem erneuerbaren Strom spielen. Die dafür nötigen Transport- und Lieferketten müssen allerdings erst noch entwickelt werden.
Wasserstoff kann auch eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung weiterer Sektoren spielen. Grüner Wasserstoff sollte prioritär in Bereichen eingesetzt werden, wo es noch keine Alternativen zu fossilen Brennstoffen gibt, also vor allem im Flug- und Schwerlastverkehr, in der Schifffahrt und in der Industrie.
Die Produktion von grünem Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen erfordert enorme Mengen an Erneuerbarem Strom und ist mit enormen Umwandlungsverlusten verbunden. Grüner Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe stehen zur Zeit nur in kleinen Mengen, die zu exorbitant hohen Kosten produziert werden, zur Verfügung. Deshalb werden sie in der näheren Zukunft, selbst bei massivem Ausbau und Förderung, knapp und teuer bleiben. Sie eignen sich daher noch nicht, um sie in Massenmärkten wie Auto- oder dem Busverkehr einzusetzen. In diesen Bereichen ist der Einsatz der Elektromobilität sinnvoller.
Eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft kann nur aufgebaut werden, wenn die Erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden - weit über das Ziel der Bundesregierung von 65 % der gesamten Stromproduktion hinaus. Das wird Zeit benötigen.
Deshalb wird grüner Wasserstoff im großen Maßstab voraussichtlich erst in den 30er Jahren einen relevanten Beitrag zur Dekarbonisierung spielen können. Bis dahin ist es wichtig die schon heute zur Verfügung stehenden Technologien wie z.B. die Elektromobilität, zu nutzen.