Frage an Jens Kerstan von HERMANN H. bezüglich Verkehr
Guten Tag Herr Kerstan,
angesichts der bevorstehenden Wahlen lege ich Ihnen folgendes Problem vor:
Vernachlässigung des unteren Beerentalweges, Eissendorf.
1996 wurde im Beerentalweg ein durchgehender 30 km/h-Bereich zwischen Seestücken und Am Hohen Knäbel eingerichtet, was jedoch über die Aufstellung von 30 km/h-Schildern nicht hinausging. Abgesehen von sporadischen und daher praktisch effektlosen Geschw.-Kontrollen geschieht nichts zur auch nur annähernden Durchsetzung der Geschwindigkeitsbegrenzung. Nach wie vor fahren ca.80% der motorisierten Verkehrsteilnehmer zu schnell, ein erklecklicher Teil davon rast regelrecht, worunter HHA-Busse und lokaler sowie Durchgangs- Last- und Schwerlastverkehr besonders herausragen. Dies bedeutet eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität der Anwohner und der Bausubstanz der nahe am Fahrbahnrand stehenden Häuser durch Erschütterungen, Lärm und Abgase. Die Belastung des unteren Beerentalweges nimmt ständig weiter zu durch die rege Bautätigkeit im Bereich Am Hohen Knäbel und Hainholzweg, nicht nur durch die Baufahrzeuge, sondern in der Folge auch durch die dort neu angesiedelten Bewohner.
Der Aufbau des unteren Beerentalwegs war und ist einer solchen Belastung nicht gewachsen. Wenn tätsächlich einmal lange nach Beschwerden der Anwohner etwas an der Straßendecke getan wird, so geshieht dies in flickschusterhafter Weise, deren Effekt nach kurzer Zeit wieder dahin ist oder er wird, wie gerade in den letzten Monaten, durch prompte Neuaufgrabungen wieder zunichte gemacht. Der untere Beerentalweg ist auch Schulweg in beiden Richtungen und wird daher auch von radfahrenden Kindern genutzt. Radwege oder zumindest ein Radweg fehlen bzw.fehlt ganz, weswegen die Radfahrer, v.a. die Kinder, den nur einseitig vorhandenen Gehweg in beiden Richtungen befahren, gefährlich für diese und aus ihren Grundstücken ein- und ausgehende bzw.-fahrende Anwohner. Was gedenken Sie im Falle eines Wahlsieges Ihrer Partei diesbezüglich zu tun?
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Sehr geehrter Herr Huynh,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Problematik, dass Sie ansprechen, ist in Harburg jahrelang bekannt. Die Einrichtung der 30-km/h-Zonen in den betroffenen Gebieten war und ist sinnvoll und deren Einhaltung wird auch regelmäßig im möglichen Rahmen kontrolliert. Im Moment ist durch die Situation bedingt durch die Baustellen auf dem Maschener Kreuz besonders für die von Ihnen beschriebenen Gebiete schwierig: Der Verkehr, und damit vermehrt auch LKWs, weichen über die Bremer Straße und Friedhofstraße aus und suchen sich Schleichwege durch die verkehrsberuhigten Wohngebiete. Dieses vermehrte Verkehrsauskommen ist das Hauptproblem im gesamten Gebiet.
Demnächst werden auch die Bremer Straße und die Friedhofstraße umgestaltet. Im Koalitionsvertrag für den Bezirk Harburg haben wir Grünen mit dem Koalitionspartner CDU vereinbart, dass zur Verbesserung der Verkehrsituation für alle Verkehrsteilnehmer im Bereich der Bremer Straße ein Ausbau des Kreuzungsbereichs Friedhofstraße / Ernst-Bergeest-Weg angestrebt wird. Bis spätestens 2006 wird dieses Vorhaben umgesetzt werden.
Das von ihnen angesprochene Problem ist allerdings ein kommunales Problem, das in Hamburg und in Harburg entschieden wird und nicht im Bundestag. Wenn Sie weitere Fragen hierzu haben, wenden Sie sich bitte an unsere Bezirksfraktion in Harburg.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Kerstan