Frage an Jens Bullerjahn von Gerd-Ulrich R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
1.Rentenbeginn 1913 - Lebensarbeitszeit 116.000 Std.
1980 - 76.000 Std.
2020 - 55.000 Std.??
Wie kommen wir dahin? Nur mit 33 Wochenstunden?
Bei 4- oder 3-Tage Woche?
2.Wieviel Arbeitslose bringt die 50 Std. Woche?
Bin 64,Interimmanager, verh,3Kinder. SPD seit 1976
Sehr geehrter Herr Redecker,
Sie werfen in der Tat ein grundlegendes Problem der Arbeitswelt auf. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten ein Verhältnis zwischen Lebensarbeitszeit und Rentenbemessung erreicht, das stark an der Lesitungskraft unseres Sozialstaats zerrt. Wenn man dieses Verhältnis mit der steigenden Lebenserwartung verbindet, dann dramatisiert sich die Situation noch zusätzlich. Ob es tatsächlich so kommen wird, dass 2020 noch einmal ein Viertel weniger gearbeitet wird, ist jetzt noch nicht abzusehen. Die Bundesregierung hat dieses gravierende Problem erkannt und daher die Maßnahme ergriffen, das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre anzuheben. Sie ist zwar unpopulär, doch unumgänglich, wenn wir den Sozialstaat langfristig erhalten wollen.
Zur Ihrer zweiten Frage ist zu sagen, dass durchaus die Gefahr besteht, dass mehr Wochenarbeitsstunden die Arbeitslosigkeit nicht bekämpfen, sondern fördern.
MfG
J. Bullerjahn