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Janine Wissler
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Frage von Nadine K. •

Sehr geehrte Frau Wissler, wie ist Ihre persönliche Meinung bezüglich gendergerechter Sprache?

Sehr geehrte Frau Wissler,

meine Frage an Sie bezieht sich auf ein äußerst aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema, nämlich die gendergerechte Sprache.

Wie ist Ihre persönliche Meinung (unabhängig von Ihrer Partei) hinsichtlich dieser Angelegenheit?Befürworter argumentieren, dass es ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung der Geschlechter sei, vor allem aber auch für diejenigen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen zuordnen können oder wollen. Teilen Sie auch diese Meinung oder halten Sie die gendergerechte Sprache für ein weniger relevantes Thema oder sogar für einen irrtümlicher Versuch der Geschlechtergleichheit?

Über eine schnelle und ausführliche Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Nadine K.

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Ich möchte Menschen erreichen, mit ihnen ins Gespräch kommen, auch mit ihnen diskutieren über den besten Weg, z.B. um Benachteiligung von bestimmten Gruppen in unserer Gesellschaft zu überwinden. Deshalb ist es für mich selbstverständlich, dass ich so rede, dass sich diese Menschen auch angesprochen fühlen können. Unsere Sprache enthält viele Formulierungen, Begriffe und Sprachbilder, die männlich geprägt sind und bei denen sich viele Frauen nicht angesprochen oder sogar ausgeschlossen fühlen. Dies gilt auch für Menschen, die sich keinem der beiden Geschlechter zugehörig fühlen.

Es ist natürlich richtig, dass deshalb keine benachteiligte Frau mehr Gehalt bekommt oder das Ansehen von Berufen, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, sofort steigt. Insofern reicht es beim Einsatz für Gleichberechtigung von Frauen nicht, bei gendergerechter Sprache stehen zu bleiben. Aber in der Sprache deutlich werden lassen, wer genau gemeint ist und z.B. nicht hinter männlich geprägten Formen wie Manager, Pfleger oder Lehrer "verschwinden" zulassen, halte ich für wichtig. Da unterscheide ich mich aber nicht von der Position meiner Partei.

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