Frage an Jan Philipp Albrecht von Dieter D. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Albrecht,
der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat festgestellt, daß die negativen Auswirkungen der jährlich 2x stattfindenden Zeitumstellung lange unterschätzt wurden. Jetzt sollte es doch wirklich kein Problem mehr sein, diesen Schildbürgerstreich endlich abzustellen.
Werden Sie sich dafür einsetzen?
Mit freundlichem Gruß
D. D.
Sehr geehrter Herr D.,
vielen Dank für Ihre Frage zur Zeitumstellung. Ich kann Ihren Unmut bei der jährlichen Umstellung der Sommer- bzw. Winterzeit sehr gut nachvollziehen. Rückblickend haben sich die Erwartungen dieser Regelung nicht erfüllt.
Vorgeschlagen wird in der Diskussion zur Zeitumstellung aber nicht nur eine Abschaffung der Sommerzeitregelung, sondern auch eine durchgängige Beibehaltung der Sommerzeit über das ganze Jahr, damit es an den Sommerabenden nicht so früh dunkel wird. Ich würde für die ganzjährige Winter(Normal-)Zeit plädieren.
Zur Änderung der Sommerzeitregelung bedarf es einer einvernehmlichen Lösung auf europäischer Ebene. Damit sich etwas ändert, müsste die Europäische Kommission überzeugt werden. Sie geht allerdings davon aus, dass die jährliche Umstellung der Sommer- bzw. Winterzeit nach wie vor angemessen ist, und bewertet die Erfahrungen mit der derzeitigen Regelung als überwiegend positiv. Zudem hat kein Mitgliedstaat im Rahmen der Berichtsvorbereitung die Absicht geäußert, die Sommerzeit abschaffen oder die Bestimmungen der geltenden Richtlinie ändern zu wollen. Es ist daher eine breite Unterstützung durch die Mitgliedstaaten zu verzeichnen, so dass mit einer Abschaffung der Zeitumstellung auf europäischer - und so auch auf nationaler - Ebene in absehbarer Zukunft nicht zu rechnen ist.
Hier finden Sie einen Überblick, was zu dieser Frage auf EU-Ebene passiert ist:
http://epthinktank.eu/2014/10/24/fall-back-from-summer-to-winter-time/
Angesichts der Tatsache, dass eine Mehrheit in der EU für eine Abschaffung der Zeitumstellung zurzeit nicht absehbar ist und derzeit deutlich drängendere Probleme in Europa durch die Politik zu lösen sind, halte ich es aber auch nicht für wichtig bzw. wäre sogar dagegen, dieses Thema auf die politische Agenda zu heben.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Philipp Albrecht
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