Frage an Jan Philipp Albrecht von Jutta K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Albrecht,
ich habe vergeblich auf den EU-Seiten gesucht, welche Programme es zur Förderung des Tierschutzes, präzise Straßenhunde und -katzen in Europa gibt. Es kann doch nicht sein, dass diese armen Wesen misshandelt, gequält, auf die Straße geworfen und dann getötet werden. Und dass europaweit! Die einzelnen gemeinnützigen Organisationen helfen, wo sie können, doch hier ist es doch geboten, dass die Verantwortlichen in der EU eingreifen und zwar unverzüglich. Ich gehe einfach einmal davon aus, dass es hierfür auch Verantwortliche gibt!
Sollte es in den Weiten der EU irgendeinen Fond oder Fördertopf oder Direkthilfen für diese gemeinnützigen Organisationen und hilfsbereiten Menschen geben, wäre es sehr nett, wenn Sie mir den Kontakt dazu herstellen können. Im Moment ist es sehr dringlich, finanzielle Hilfen für den Bau eines Tierheimes in der Slowakei aufzutreiben, da die Hunde spätestens am 31. Mai 2011 obdachlos sind.
Ich brauche keine allgemeingültige Antwort von Ihnen, nein, ich brauche Hilfe für ungeschützte Lebewesen, die auf uns angewiesen sind und ohne uns auf der Straße oder in den Tötungsstationen der EU-Mitgliedsstaaten elendig verrecken.
Auf eine konstruktive Antwort wartet schnellstmöglich
Jutta Katsiros
Sehr geehrte Frau Katsiros,
vielen Dank für Ihre aufrüttelnde Nachricht vom 18.02.2011.
Meine Mitarbeiter und ich haben einige Zeit recherchiert und ich muss Ihnen leider antworten, dass es von Seiten der Europäischen Union keine speziellen Programme zur Förderung von Straßenhunden bzw. -katzen gibt. Es gibt keinerlei EU-Gesetzgebung die sich mit dem Wohl von Straßenhunden bzw. -katzen auseinandersetzt. Es ist den Mitgliedstaaten überlassen durch ihre eigene nationale Gesetzgebung darüber zu entscheiden.
Ich stimme Ihren Darstellungen voll und ganz zu und beobachte auch aufmerksam die prekäre Lage der Tiere in der Slowakei sowie in Rumänien. Ich kann Ihre Empörung bezüglich der Tötungen von Straßenhunden sehr gut verstehen und auch mich bestürzt es immer wieder, wenn ich derartige Berichte lese.
Unglücklicherweise kann ich sie nur an Vereine wie ETN, Tasso, den Bund gegen Missbrauch der Tiere oder Vier Pfoten verweisen. Diese leisten sehr gute Arbeit und ihre massiven Protestaktionen konnten dazu führen, dass z.B. der geplante Gesetzesentwurf zur Tötung von Straßenhunden in Rumänien vorerst verschoben wurde.
In der Slowakei könnten Sie sich beispielsweise an den Tierschutzverein Sloboda Zvierat wenden. Mehr Informationen dazu finden Sie auf www.slobodazvierat.sk.
Die Rechte von Tieren zu stärken und den Tierschutz allgemein konsequent voranzutreiben ist mir ein wichtiges Anliegen, wie auch für die gesamten Grünen in Europa. Ich kann Ihnen versichern, dass ich mich dafür einsetzen werde, Protestbewegungen für Straßenhunde zu unterstützen, weil Tierschutz ein wichtiges Anliegen der Grünen Partei ist. Wir haben Initiativen von Tierschutzverbänden vielfach unterstützt und setzen uns dafür ein, dass Tierschutzverbände ein Klagerecht bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Philipp Albrecht