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Frage von Dr. med. Joachim K. •

Frage an Jan Mücke von Dr. med. Joachim K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr MdB Mücke.

Bei meiner folgenden Frage geht es mir um den Schutz der Bevölkerung vor der Tabak-Drogen-Verführung, nicht erstrangig um Nichtraucherschutz.

Ich halte die m.E. durch die TABAK-DROGEN-INDUSTRIE künstlich gemachte Tabaksucht (2) mit jährlich 140.000 Toten (3) in Deutschland für mörderische FREIHEITSBERAUBUNG. Wie beurteilen Sie die Suchterzeugung mittels Schleichwerbung bis weit ins Kinderfernsehen (4) und undeklarierten suchterzeugenden Zusatzstoffen(2), sowie mittels Fehlinformation(2) und Forschungsfälschung (5) und oft subversivem Lobbyismus (2)?

Ist die FDP zuständig, wenn es allein in D um Vermeidung von über 10.000.000-15.000.000 verführter chronisch Tabak-Drogen-Folgen-Erkrankter (6) geht?

Bitte berücksichtigen Sie dabei das Statment des Deutschen Weltnichtrauchertages: "Lügen und noch mehr Lügen: Eins der vorrangigen Ziele der Tabakindustrie ist, zu suggerieren, dass Rauchen eine individuelle Verhaltensentscheidung darstellt. Die Irreführung besteht darin, dass die Aktivitäten und Praktiken der Tabakindustrie völlig unberücksichtigt bleiben." (7)

Danke für Ihre Antwort zu meiner ersten Frage vom 27.05.08 (1)

Mit (ohn?)mächtiger Wut
Dr. med. Joachim Kamp
Hausarzt / Hospizarzt

(1) http://abgeordnetenwatch.de/jan_muecke-650-5901--f113432.html#frage113432
(2) Prof. Michael Adams: "Das Geschäft mit dem Tod" Zweitausendeins 10/2007
(3) Deutsche Krebshilfe; DKFZ; BZgA ; Herzstiftung; Deutsche Lungenliga...
(4) Bätzing-Studie: Tabak im Film
(5) "Vom Teufel bezahlt ..." 3/07 Deutsches Ärztblatt
(6) eigene Schätzung/Hochrechnung
(7) http://www.who-nichtrauchertag.de/html/wnrt00.html

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Dr. Kamp,

lassen Sie mich vorausschicken, dass ich Ihr Engagement in der Sache sehr schätze. Dieses Thema in die Öffentlichkeit zu rücken ist der richtige Weg. Auch wenn ich andere Vorgehensweisen vorschlage und die persönliche Entscheidungsfreiheit als ein besonders zu schützendes Gut betrachte, halte ich das Ziel, möglichst viele Menschen vom Rauchen abzuhalten, für richtig.

Sie heben in Ihren Ausführungen die Aufgabe des Staates heraus, seine Bürger vor sich selbst und vor der "Verführung" der Tabakindustrie zu schützen. Dass man Kinder und Jugendliche dabei eher schützen muss, ist klar, da die Heranwachsenden weniger gut einschätzen können, welche Folgen ihr Handeln hat und gleichzeitig empfänglicher für verführende Botschaften sind. Wie bereits in meinem Schreiben zu Ihrer letzten Frage ausgeführt, wiederhole ich gern noch einmal, dass ich Schleichwerbung im Kinderfernsehen und Forschungsverfälschungen genauso missbillige wie Sie.

Es gibt auf der anderen Seite jedoch auch etwas anderes, das zu schützen ist: die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen. Wir Liberalen wollen keine Bevormundung, möglichst wenig Verbote. Allerdings müssen die Bürger wissen, worauf sie sich einlassen. Dazu bedarf es der größtmöglichen Transparenz bei Inhaltsstoffen für Lebens- und Genussmittel sowie Aufklärungskampagnen, die den Bürger in seiner selbstbestimmten Entscheidung unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Mücke