Frage an Jan Mücke von Sandra R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Mücke,
hin und wieder bekommen Sie Besuch von Schulklassen und Sie geben den Jugendlichen die Möglichkeit, den Bundestag und Ihre Arbeit kennenzulernen.
Interessieren sich diese Jugendlichen für Politik und den Bundestag?
Halten Sie die politische Bildung der Jugendlichen für ausreichend? Kann aus Ihrer Sicht an den Bildungseinrichtungen mehr getan werden, um beispielsweise mehr Erstwähler zu motivieren, wählen zu gehen?
Mit freundlichen Grüßen
Sandra Richter
Sehr geehrte Frau Richter,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Ich freue mich immer, wenn ich Anfragen von Schülern erhalte, die meine Arbeit und den Bundestag kennen lernen möchten. Die Schulklassen kommen nach Berlin oder ich besuche sie in der Schule.
Das Interesse der Jugendlichen an Politik ist sehr unterschiedlich. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass das Interesse eher von den Lehrern als den Schülern ausgeht. Besonders viel Freude macht es mir natürlich, wenn ich feststellen kann, dass die Jugendlichen, die in den Bundestag kommen, sich vorbereitet haben und viele Fragen zu meiner Arbeit, zur Politik und dem Bundestag stellen. Sehr gute Erfahrungen habe ich beispielsweise mit Schülern aus der 9. Mittelschule Dresden gemacht.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass mehr für die politische Bildung der Schüler getan werden könnte.
Viele Jugendliche haben erst ab der 12. Klasse das Fach Politikwissenschaften und werden vorher fast überhaupt nicht in Politik unterrichtet. Politik sollte als festes Fach wie Geschichte oder Erdkunde behandelt werden, da viele Schüler sich in diesem Bereich überhaupt nicht auskennen. Junge Wahlberechtigte gehen auch deswegen häufig nicht wählen. Sie wissen nicht, welche Parteien die Ziele haben, die sie sich politisch wünschen, da ihnen diese nicht bekannt sind.
Ich bin der Meinung, dass man Jugendliche, besonders in der Schule, mehr über Politik aufklären sollte. Ich selber fordere die Schüler immer auf, sich selbst zu engagieren.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Mücke