Frage an Jan-Marco Luczak von Berthold M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Maier,

vielen Dank für Ihre Nachricht, in der Sie die die politische Kommunikation bezüglich der Impfungen gegen das Corona-Virus thematisieren.

Ich bitte um Nachsicht, dass ich erst jetzt dazu komme, Ihnen zu antworten.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird eine große Zahl von zum Teil sehr komplexen Fragestellungen von den Menschen und Unternehmen aus meinem Wahlkreis an mich herangetragen, die alle eine Antwort verdienen. Ich hoffe auf Ihr Verständnis, dass die Beantwortung manchmal ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt und ich nicht auf jedes Detail Ihrer Frage eingehen kann.

Wie jede medizinische Substanz, bergen auch Impfstoffe das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen. Ihre Verunsicherung – gerade wegen der schnellen Entwicklung der Impfstoffe – kann ich daher grundsätzlich nachvollziehen. Bevor Impfstoffe jedoch massenweise verimpft werden, müssen sie in drei Stufen klinisch geprüft werden. Eine Zulassung durch politisch unabhängige Institutionen erfolgt erst nach erfolgreichem Verlauf aller erforderlichen Tests auf Wirksamkeit und Sicherheit. In Europa koordiniert die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) die Zulassung der Impfstoffe. Erfüllt der Impfstoff alle wissenschaftlich-regulatorischen Voraussetzungen und überwiegt sein Nutzen gegenüber seinen Risiken, erteilt die Europäische Kommission nach erfolgreichem Zulassungsverfahren die Zulassung. Der nationale Einsatz der Impfstoffe hängt schließlich vom politischen Willen ab, der in Deutschland maßgeblich von den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beeinflusst wird. Diese definiert - wie die lange Nichtempfehlung des Impfstoffs von AstraZeneca für ältere Personen zeigt – im europäischen Vergleich sogar noch strengere Maßstäbe.

Wie Sie sehen, kommen Impfstoffe in Deutschland erst dann in der breiten Bevölkerung zum Einsatz, wenn Sie ein aufwendiges Prüf- und Zulassungsverfahren durchlaufen haben.
Leider sind unerwünschte Nebenwirkungen trotz des intensiven Verfahrens dadurch nicht komplett auszuschließen. Daher kann auch niemand für die absolute Sicherheit von medizinischen Substanzen wie Impfstoffen garantieren. Jeder Einzelfall von Nebenwirkungen ist dabei höchst bedauerlich und nicht zu bagatellisieren.

Seien Sie versichert, dass in der Corona-Pandemie die Verantwortlichen stets nach bestem Wissen und Gewissen handeln. Sie werden dabei nicht von dem Wunsch nach Selbstdarstellung getrieben, sondern von dem Ziel, bestmögliche Antworten auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie zu geben. Alle Entscheidungen – so auch die Abwägung der Nutzen und Risiken von Impfstoffen – werden dabei basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen getroffen.

Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund!

Dr. Jan-Marco Luczak