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Jan-Marco Luczak
CDU
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Frage von Jacob C. •

Frage an Jan-Marco Luczak von Jacob C. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Für welche weiteren Themenbereiche ausser den Flughafen Tempelhof stehen
sie und was könnte man von Ihnen für Initiativen im Abgeordnetenhaus
erwarten??
Wie sieht es aus mit dem Thema Bildung, was meiner Meinung nach ganz oben
stehen sollte?!
Wie stehen sie zu sämtlichen Finanzierungsformen der Hochschulen in Berlin
und welche präferieren sie dort?
Denken sie Ihren Wahlkreis gut zu kennen, da sie ja in Lichtenrade
wohnen???

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Casper,

einen Ausschnitt der politischen Themen, die ich in Berlin für besonders dringlich erachte, können Sie entweder auf meiner Homepage unter www.marco-luczak.de/Positionen1.htm finden oder auf dieser Seite unter "Politische Ziele" direkt unter meinem Photo.

Sie werden feststellen, dass auch für mich das Thema Bildung an erster Stelle steht. Leider ist dieser Bereich in den letzten Jahren nicht mit der ihm gebührenden Priorität behandelt worden: 600.000 Stunden Unterrichtsausfall jährlich, schlechte Deutschkenntnisse nicht nur von Kindern mit Migrationshintergrund und eine desaströse Ausstattung der Schulen in personeller und sachlicher Hinsicht sind ein beredtes Zeugnis davon.
Ich glaube, dass jeder in Schul- und Bildungspolitik gesteckte Euro eine Investition in die Zukunft ist. Hier Geld in die Hand zu nehmen, ist allemal billiger, als hinterher schlecht ausgebildete und daher auf dem Arbeitsmarkt fast chancenlose junge Menschen staatlich zu alimentieren. Die Bedingungen der Schul- und Bildungspolitik müssen daher dringend verbessert werden. Im Einzelnen erachte ich folgende Punkte für besonders wesentlich:
a.. Unterrichtsgarantie für unsere Schüler: keine weitere Streichungen von Lehrerstellen, Fortbildungsmaßnahmen müssen forciert werden
b.. Vermittlung von Sprachkompetenz: dazu gehört eine Vorklassenpflicht bei nicht ausreichenden Deutschkenntnissen und gezielte Programme zur Förderung von "Deutsch als Zweitsprache"
c.. Ausbau der PC-Ausstattung an den Schulen: Unternehmen sind verstärkt als Sponsoren zu gewinnen;
d.. freie Wahl zwischen Religion oder Ethik/Philosophie;
e.. Vermittlung und Förderung von Grundtugenden wie Fleiß, Ehrgeiz, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Pflichtbewusstsein; Wiedereinführung von Kopfnoten auf den Zeugnissen zum Beispiel für Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Pünktlichkeit.
Ich trete für ein differenziertes, gleichwohl durchlässiges Schulsystem ein, welches konsequent an der Maxime "fordern und fördern" orientiert ist. D.h., dass insbesondere die Hauptschule nicht zu einer Art "Restschule" verkommen darf. Die dortigen Schüler sollen eine individuelle und an ihren Fähigkeiten ausgerichtete, vor allem praxisbezogene Förderung erfahren. Die vom SPD/PDS-Senat geplante Einheitsschule weist hingegen genau den falschen Weg, weil die derzeitigen Probleme damit nur verlagert, aber keineswegs gelöst werden. Das zeigen in aller Deutlichkeit die Ergebnisse bei den Vergleichsarbeiten zum "Mittleren Schulabschluss", bei denen die Gesamtschüler eine Durchfallqote von 30% aufwiesen, deutlich mehr als die Realschüler.
Bildung begnnt freilich nicht erst mit dem Eintritt in die Schule, sondern die Grundlagen werden bereits im Kindergartenalter gelegt. Ich unterstütze daher auch die Forderung nach einem kostenfreien letzten Kitajahr.

Im Bereich der Hochschulen werde ich mich für mehr Eigenständigkeit und Selbstverantwortung einsetzen, um so deren Bemühungen im Exzellenzwettbewerb und bei der Kooperation mit der Wirtschaft (z.B. Drittmitteleinwerbung) zu unterstützen. Die Zahl der ausfinanzierten Studienplätze ist in Berlin auf 100.000 anzuheben. Die Finanzierung der Hochschulen muss dabei auf eine solide Grundlage unabhängig von der aktuellen Kassenlage gestellt werden. Die Einführung von Studiengebühren halte ich in diesem Zusammenhang nur dann für sinnvoll, wenn diese vollständig den Hochschulen zugute kommen und damit die Forschungs- und Lehrbedingungen verbessern. Dabei gilt für mich, dass Studieren keine Frage des Geldes sein darf! Um dies zu erreichen, müssen sozial verträgliche und leistungsabhängige Stipendien- und Kreditfinanzierungssysteme entwickelt werden. Aus meiner Sicht sollte die Rückforderung der gewährten Kredite dabei erst nachgelagert erfolgen, d.h. erst dann, wenn der Absolvent ins Berufsleben eingetreten ist.

Zu meinem Wahlkreis: Ich habe meinen Lebensmittelpunkt immer im Bezirk Tempelhof gehabt, mich als Tempelhofer begriffen und mich viel in unserem Bezirk engagiert. Insofern glaube ich in der Tat, wenn auch mein politisches Engagement zu einem Teil in Lichtenrade liegt, meinen Wahlkreis, der im Übrigen auch Teile Schönebergs umfasst, nicht erst seit den letzten Monaten gut zu kennen.

Ich hoffe, Ihnen mit der Beantwortung der Frage gedient zu haben und stehe Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Jan-Marco Luczak

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