Sie lt. FT sind für ein Glyphosatverbot. meine Frage dazu: was ist Glyphosat wie, warum und wo wird es verwendet?
Sehr geehrter Herr Jaegers
Es wird viel über Glyphosat geredet, aber bei vielen Bekannten ist unbekannt was eigendlich Glyphosat ist.
ein zweite Frage:
Sie sind für Tempo 120 auf Autobahnen bzw. für Tempo 80 auf Landstraßen. Haben Sie überhaupt schon mal Auto gefahren? Wissen Sie wieviel ein Auto an Kraftstoff braucht? Mir fällt auf, dass es zwar möglich ist normale PKWs mit relativ niedrigen Kraftstoffverbrauch zu bauen, es werden aber mehr SUVs gefahren, sollte nicht eher der Kraftstoffverbrauch das Maß von Regeln sein? Viel Verbrauch viel CO2 ist mein Wissen. Wir leben auf dem Land, der öffentlichen Nahverkehr war schon immer nur mittelmässig, selbst zu Zeiten als bei uns noch der Zug fuhr.
Sehr geehrter Herr Meißner,
vielen Dank für Ihre Frage und das Interesse.
Glyphosat ist eine chemische Verbindung und ist die biologisch wirksame Hauptkomponente einiger Herbizide. Zudem ist es das meist verbrauchte Unkrautvernichtungsmittel, das auf ca. 40% der Ackerflächen in Deutschland zum Einsatz kommt. Es wird als Säure oder als Salz hergestellt und wird üblicherweise nach der Ernte oder gleich nach der Saat versprüht, um bereits aufgegangene Unkräuter zu vernichten. Es hat zu einer Intensivierung der Landwirtschaft geführt und ist eine verhältnismäßig billige Maßnahme gegen Unkraut. Glyphosat wirkt auf alle Grünpflanzen und zerstört dadurch Lebensräume und Nahrungsquellen von Insekten und Kleintieren und fördert dadurch das Artensterben. So legt eine Studie aus 2018 nahe, dass Glyphosat eine wichtige Ursache für das weltweite Bienensterben sein könnte.
Darüberhinaus gibt es mittlerweile drei Urteile in den USA, die Glyphosat als Auslöser für Krebserkrankungen anerkennen.
Wir wollen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Allgemeinen reduzieren und fordern das Verbot von Glyphosat.
Zu Ihrer zweiten Frage:
Ja ich besitze seit 7 Jahren einen Führerschein und bin selbstverständlich bereits gefahren.
Der Kraftstoffverbrauch kommt auf das Auto und die Fahrweise an.
Da haben Sie völlig Recht. Die Menge an SUVs ist spürbar.
Die Kfz-Steuer wurde bereits mit Gültigkeit seit dem 01.01.2021 geändert. Bisher wurde die Kfz-Steuer anhand des Hubraums und CO2-Ausstoßes berechnet. Seit 2021 wird der CO2-Anteil höher gewichtet, wodurch die Kfz-Steuer bei einigen emissionsstarken Modellen steigt. Dies gilt allerdings nur für Autos, die nach dem 01.01.2021 zugelassenen wurden.
Wir sehen jedoch in der völligen Befreiung der E-Autos von der Steuer einen Fehler. Große und schwere E-Autos haben einen höheren Stromverbrauch und große Batterien einen größeren Ressourcenverbrauch. Einen staatlich subventionierten Umstieg vom Verbrenner-SUV auf den E-SUV sehe ich als nicht sinnvoll an.
Hier finden Sie eine Rede unseres Abgeordneten Jörg Cezanne dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=v4er4TRwUPU
Sie sprechen hier einen ganz zentralen Punkt an:
Der Nahverkehr war bei Ihnen schon immer mittelmäßig. Wir als Die LINKE. sehen das und wollen deswegen das ÖPNV Angebot ausweiten. Bessere Taktung, bessere Busse und Züge, faire, tarifliche Löhne für die Beschäftigten und günstige bzw. in Zukunft kostenlose Tickets. Erst wenn das Angebot flächendeckend da ist und auch für die Fahrt zur Arbeit, in die nächste Stadt oder zur Ärztin attraktiver wird, dann werden auch wieder mehr Menschen den Nahverkehr nutzen. Solange der Staat die Mobilität ohne eigenen Pkw nicht ausbaut, sind die Menschen auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen. Wir wollen dafür sorgen, dass niemand ein Auto braucht und öffentliche Transportmöglichkeiten eine realistische Alternative sein können. Wer allerdings ein Auto möchte, sollte es sich leisten zu können.