Im TV Duell sprach Kanzler Scholz von einer geplanten Verschränkung von privaten und gesetzlichen Krankenkassen. Was genau ist darunter zu verstehen?

Ich kann hierzu nur auf das Wahlprogramm verweisen. Der Finanzausgleich zwischen den Krankenkassen soll gerechter ausgestaltet werden, und auch die privaten Versicherungen sollen zum Risikostrukturausgleich beitragen, was momentan nicht der Fall ist. Ein solidarisches Finanzierungssystem schafft Vertrauen und nimmt den Bürgerinnen und Bürgern die Sorge vor finanziellen Belastungen. Deshalb stärken wir als SPD das beitragsfinanzierte Umlagesystem. Krankenkassen und private Krankenversicherungen bilden so ein System einer solidarischen Bürgerversicherung aus, an dem alle beteiligt sind und mit dem für alle die medizinische und pflegerische Versorgung sowie der Zugang zu dieser Versorgung gleichermaßen sichergestellt ist. Ich gehe fest davon aus, dass Ihr Fallbeispiel, wenn die Kosten für die private Krankenversicherung die Renteneinkünfte übersteigen sollten, mitgedacht wird und hierfür eine Lösung vorgesehen ist. Eine Kostensenkung ergibt sich sicher auch durch die Reform der Pflegeversicherung, denn Pflegebedürftigkeit darf kein Armutsrisiko sein. Deswegen wollen wir das bisherige Nebeneinander von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung beenden. Stattdessen schaffen wir ein gemeinsames, solidarisch finanziertes Pflegesystem, das allen Menschen eine sichere Versorgung bietet, stabile Beiträge gewährleistet und vor finanzieller Überforderung im Pflegefall schützt.