Frage an Jakob Hahn von Nima L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Hahn,
in der Süddeutschen Zeitung wurde geschrieben, dass der Vorsitzende der CSU, der "Bayertholla Erwin Huber" sich negativ über Migranten geäußert haben soll. So nehme ich hier einige Zitate von diesem Herren:
"Es sei keineswegs eine „Zwangsgermanisierung”, wenn jeder Ausländer, der hier leben wolle, zuerst Deutsch lernen müsse. Denn wessen „Wortschatz sich nur auf das Wort Sozialhilfe beschränkt”, werde über kurz oder lang in die Kriminalität abgleiten. Wem das Leben in Deutschland unter diesen Umständen zu schwierig erscheine, „dem helfen wir gerne wieder heim” "
Wie stehen Sie zur dieser Aussage?
Sehr geehrter Herr Lirawi,
auch ich saß bei der morgendlichen Lektüre der Süddeutschen Zeitung kopfschüttelnd am Frühstückstisch, als ich den von ihnen zitierten Artikel las.
Hubers Äußerung zeugen von einer typischen CSU-Stammtischpolemik und ihrer unterschwelligen Fremdenfeindlichkeit. Er suggeriert, dass nach Deutschland kommende Migranten lediglich von unserem Sozialsystem profitieren wollten und keinerlei Interesse an einer Integration in die Gesellschaft hätten. Zwar ist es richtig, dass das Erlernen der deutschen Sprache Grundvoraussetzung für gelingende Integration ist, doch anstatt positiv die Vorzüge der Integration auszuweisen, geht Huber davon aus, dass seitens der Migranten sowieso kein Interessen daran bestehen würde. Die vielen Millionen der in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund (von denen die meisten nur schwerlich als "Ausländer" bezeichnet werden können) werden durch solche Pauschalisierungen ausgegrenzt und zu Unrecht in die Schmuddelecke gestellt, da die überwiegende Mehrheit der Migranten nicht aus kriminellen Sozialhilfempfängern besteht.
Wer Wahlkampf betreibt, in dem er Vorurteile gegenüber Minderheiten propagiert, darf in Bayern nicht länger das Sagen haben. Darum bitte ich sie, am 28. September mit beiden Stimmen die Grünen zu wählen, die für eine offene Gesellschaft eintreten, die Migranten Chancen bietet, statt sie auszuschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Jakob Hahn