Portrait von Jacques Armel Dsicheu Djiné
Jacques Armel Dsicheu Djiné
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ulrike W. •

Hallo Herr Djiné, wie ist Ihre Haltung zu umweltbewusster, das Tierwohl berücksichtigender Landwirtschaft und Tierhaltung?

S.o.

Portrait von Jacques Armel Dsicheu Djiné
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Schönen guten Abend Frau W.,

zuerst möchten wir Tierschutzfragen gebündelt in einem Ministerium behandeln. Hier können wir alle weiteren Maßnahmen koordinieren und nachverfolgen. Die Tiertransporte aus und in NRW sollen künftig max. 4 Stunden dauern und nur mit mehr Kontrollen und höheren Auflagen erfolgen. Zudem fordern wir ein Verbot für den Transport aus und in nicht EU-Länder. Wir setzen uns auch für die Stärkung einer bäuerlichen Landwirtschaft, die ihre Tierbestände wieder an die vorhandene Fläche anpasst und in tiergerechten Ställen hält, ein. Tiere müssen entsprechend ihrer Bedürfnisse gehalten werden und die industrialisierte Intensivtierhaltung hat damit keinen Platz in der Zukunft der Landwirtschaft. Hierfür erstellen wir die „Landesstrategie Nutztierhaltung“ für tiergerechtere Haltungsbedingungen in Ställen. Gleichzeitig wollen wir die Reduktion des Viehbestands auf ein „umwelt- und tierverträgliches Maß“ reduzieren. Wir verbessern den Tierschutz auf Schlachthöfen und fördern mobile und dezentrale Strukturen. In tierschutzsensiblen Bereichen wollen wir Akkordarbeit beenden und die Kontrolle durch unabhängige Kontrolleur*innen stärken. Wir setzen auf den flächendeckenden Einsatz von Videokontrollen in tierschutzrelevanten Bereichen von Schlachthöfen. Zudem setzen wir auf tierschutzkonforme Alternativen für die CO2-Betäubung und setzen uns für die Qualitätssicherung bei Betäubungsgeräten ein. Nicht medizinisch notwendige Amputationen und Eingriffe lehnen wir ab. Wir setzen uns für den Verbot von Tierversuchen ein, für die es anerkannte, tierleidfreie Alternativen gibt. Die Anzahl der Tierversuche wollen wir reduzieren und Alternativen fördern. Wir streben ein Ende von Tierversuchen an. Bei der Tierzucht wollen den Ausstieg aus Überzüchtung und Qualzucht vorantreiben. Es sind also noch einige Schritte nötig, bis wir wirklich so weit sind, aber die Maßnahmen sind bereits da und müssen nur noch langfristig umgesetzt werden. Ich hoffe, ich konnte Ihnen eine Antwort auf Ihre Frage geben.

Mit freundlichen Grüßen,

Jacques Armel Djiné