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Ingrid Remmers
DIE LINKE
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Frage von Carla M. •

Frage an Ingrid Remmers von Carla M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Remmers,

was könnten Sie dafür tun, dass Die Linke die Wahl von Herrn Gauck als Bundespräsidenten unterstützt?

Die Ernennung eines eigenen Kandidaten erscheint mir kontraproduktiv, da Die Linken damit Stimmen ´verschenken´ werden und somit eher die Kandidatur von Herrn Wulff zum BP fördern.

Allein die Nominierung eines aktuellen, noch amtierenden Parteipolitikers, der darüber hinaus bereits in der CDU sozialisiert wurde, dort seine Karriere gestrickt hat und außer der CDU in seinem Leben nicht viel anderes kennen gelernt hat, erscheint mir als unerträgliche Dreistigkeit von Frau Merkel und ihrer Regierungskoalition - die ÜBERPARTEILICHKEIT und die UNABHÄNGIGKEIT, die das Amt des Bundespräsidenten m. W. eigendlich erfordert, kann so ein Parteisoldat einfach gar nicht aufbringen!

Ich bitte Sie daher inständig, diesen absurden, parteienkomplott- und politfilzstrickenden Vorschlag der Regierung abzustrafen, indem Sie sich für die Wahl des Herrn Gauck zum Bundespräsidenten einsetzen und stark machen.

Für mein Empfindem MUSS Die Linke sich nun UNBEDINGT einen Ruck geben und ALLES auch nur IN IHRER MACHT STEHENDE TUN, um einen CDU-PARTEI-BUNDESPRÄSIDENTEN zu verhindern! Alles Andere weist Die Linke m. Ea. aus als ebenso parteiverstrickt und selbstverliebt wie die übrigen Parteien.

Also - geben Sie sich einen Ruck! Dieses Vorgehen bietet Der Linken doch DIE Gelegenheit, sich von den Vorwürfen der Stasi-Verstrickungen zu befreien und eindeutig FÜR eine klare Aufarbeitung der Vergangenheit einzutreten.

Freue mich über Ihre Anwort!

MFG, C.M.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Müller,

vielen Dank für Ihre Zuschrift. Auch wir würden lieber einen Kandidaten wählen, der von allen drei Oppositionsparteien aufgestellt und unterstützt wird. Leider haben die SPD und die Grünen einen Kandidaten aufgestellt, der keine erkennbar linken Positionen vertritt. Ich habe von Herrn Gauck keine Äußerungen zu einer friedlicheren Außenpolitik, keine kritischen Äußerungen zu den Hartz-IV-Gesetzen und keine Äußerungen gegen Kopfpauschale oder Rente mit 67 gehört. Herr Gauck hat ausdrücklich den so genannten Fürsorgestaat abgelehnt. Er befürwortet nicht nur die Beteiligung der Bundeswehr am Krieg in Afghanistan, sondern begrüßte auch den Irakkrieg. Außerdem hat er unsere Partei als überflüssig bezeichnet, was ebenfalls nicht dafür spricht Herrn Gauck unsere Stimmen zu geben.
Ich teile auch die Befürchtung nicht, dass es Christian Wulff verhinderte, wenn wir Joachim Gauck wählten. Union und FDP haben eine ausreichende absolute Mehrheit und werden diese nutzen. Glauben Sie bitte nicht im Ernst, dass eine nennenswerte Zahl von Abgeordneten von Union und FDP bereit sein wird, die eigene Regierung deutlich zu schwächen.
Leider haben die SPD und die Grünen es versäumt, mit uns nach einem profilierteren Kandidaten zu suchen. Deswegen haben wir mit Frau Jochimsen eine Kandidatin aufgestellt, die für unsere Grundinhalte steht.

Mit freundlichen Grüßen,
Ingrid Remmers