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Ingrid Gangloff
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Frage von anni g. •

Frage an Ingrid Gangloff von anni g. bezüglich Umwelt

Liebe Frau Ingrid Gangloff

In ihrem Wahlkreis in Altona werden nach meinen Beobachtungen seit geraumer Zeit viele, teilweise auch alte Bäume gefällt. Vor kurzem z.B. eine über 300 jährige Rotbuche im Elbparkwanderweg - Höhe Altonaer Fischereihafen.
Etliche Bäume wurden zudem im letzten Jahr im Altonaer Volkspark gefällt,
der zukünftig zum Sport-Erlebnis-Park umgebaut werden soll .

Wie sehen Sie diese Entwicklung? Was wollen Sie für die Umwelt tun?
Welche Alternativen haben Sie z.B. zum geplanten Sportpark im Volkspark?

Portrait von Ingrid Gangloff
Antwort von
DIE LINKE

Liebe Frau Anni Gross,

dieses Thema liegt mir sehr am Herzen.

Auch ich sehe diesen Baumfrevel in Altona seit längerer Zeit mit großer Sorge und Wut!

Leider wurde nicht nur diese Buche gefällt, sondern auch eine 200 Jahre alte im Heine-Park neben der Plangeschen Villa; im Donners Park wurde im letzten Frühjahr aus einer wunderschönen Baumgruppe am Hang ein alter Baum abgeholzt und auch der Baumstumpf mit Wurzeln schnell und unauffällig entsorgt. Die vier Blutbuchen, die auf dem "Platz der Republik" zwischen Rathaus und Shopping-Bahnhof stehen waren diesen Baumfrevlern auch im Wege und sollten abgesägt werden, um historische Sichtachsen zu schaffen - welch ein Hohn! Wir können doch froh sein, dass dieser erbärmliche Neubau des Bahnhofs nicht gleich ins Auge springt! Aber vielleicht finden diese Leute, die im Kollegiensaal des Altonaer Rathauses sitzen den Anblick der überdimensionierten Werbetafeln attraktiver als Bäume - vielleicht, um ihre stolzen Errungenschaften zu bewundern!? Glücklicherweise wurden diese Abholzungsmaßnahmen diesmal aufgrund öffentlicher Proteste verhindert!

Verantwortlichfür die Baumfäll-Orgien ist das Gartenbauamt mit seinem Leiter Herrn Preuß und der Grünausschuss im Altonaer Rathaus, die nicht eben zimperlich mit Anträgen zum Bäumefällen umgehen. Als "normaler" BürgerIn sind einem da die Hände gebunden. Die Sitzungen finden zwar öffentlich statt, aber seinen Mund darf frau dort nicht aufmachen. Erst, wenn DIE LINKE im Altonaer Rathaus vertreten sein wird, können wir etwas tun, um noch Schlimmeres zu verhindern.

Gegen die massiven Abholzungen letztes Jahr im Altonaer Volkspark haben wir lautstarken Protest eingelegt - zu sehen unter: http://www.youtube.com/watch?v=S-tF3It8O8Y

Über die Pläne des Hamburger Senats, den Volkspark zu einem Sport- und Eventpark zu verunstalten, bin ich entsetzt. Es ist absolut nicht einzusehen, dass ausgerechnet so ein sensibler Bereich, wie die Natur dieses wunderschönen Parkwaldes und Teilen des Bornmoores unter den größenwahnsinnigen Vorstellungen bestimmter Politiker und deren Investoren zerstört wird! Auch wenn behauptet wird, dass im denkmalgeschützten Bereich des Volksparks keine - oder nur ganz behutsame!? "Verortung von Sportmodulen" erfolgen sollen, werden die Menschen, die Natur und Ruhe suchen, erheblich gestört durch Lärm und Abgase. Auch jetzt ist es bei Großveranstaltungen schon fast unerträglich! Nebenbei bemerkt: in dem Bereich um den Tutenberg herum wird beabsichtigt eine 3,5 km lange Radrennstrecke einzurichten!

Der Masterplan Volkspark ist einzusehen unter:

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/bildung-sport/sportstadt-hamburg/ueber-die-sportstadt/projekt-volkspark/projektmasterplanvolkspark,property=source.pdf

Herr Tutenberg (der Planer seinerzeit des Altonaer Volksparks) hat den Sport als EINEN Aspekt in seiner Vorstellung von Freizeit und Erholung für die Bevölkerung geplant. Bei der Fertigstellung des Volksparks gab es im nördlichen Bereich das Volksparkstadion (als einziges kommerzielles Angebot), ein großer Sportplatz für jederman/frau, einen Paddelsee, ein PLanschbecken, ein Licht- und Luftbad und - das tolle Freibad mir einem 100-Meter-Schwimmbecken! All das musste weichen zugunsten kommerzieller Arenen und Parkplätzen für Kfz!

Die Entwicklung zu einer so überdimensionierten Ausweitung des kommerziellen Sportbereiches zu Lasten der Natur werden wir mit allen Mitteln versuchen zu verhindern! Dafür ist allerdings auch die Mithilfe der Bevölkerung notwendig! Denn nur mit massiven Protesten, gemeinsamen Aktivitäten und konkreten Vorstellungen zur Gestaltung und Erhaltung des Volksparks und seiner Umgebung können wir diesen unsäglichen Trend aufhalten!

Ich könnte noch viel mehr zu diesen Themen sagen, das würde allerdings diesen Rahmen sprengen. Wenn Sie noch Fragen dazu haben, rufen Sie mich gerne an!

Herzliche Grüße,
Ingrid Gangloff