Frage an Ingrid Arndt-Brauer von Rachel K. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Küsters,

vielen herzlichen Dank für Ihre Zuschrift. Politikverdrossenheit bei Jugendlichen ist ein Phänomen, welches mich sehr nachdenklich stimmt, sind es doch gerade die jungen Menschen, die später unseren Staat mitgestalten müssen. Ich denke, dass die momentane Politikverdrossenheit auch aus einer überzogenen Erwartungshaltung an den „Staat“ resultiert. Diese wiederum hat ihren Ursprung nicht selten in fehlenden Kenntnissen über politische Zusammenhänge und demokratische Entscheidungsprozesse. Vielen Jugendlichen ist nicht klar, wie kompliziert Politik ist. Möglichkeiten und Begrenzungen politischen Handels werden – übrigens nicht nur von Heranwachsenden - oft nicht realistisch eingeschätzt. Hier stehen auch die Medien in der Verantwortung, die nicht selten ein nur lückenhaftes, unpräzises oder schlimmstenfalls gar unzutreffendes Bild von Politik vermitteln.

Meine Möglichkeiten als einzelne Abgeordnete die Politikverdrossenheit junger Menschen auf breiterer Front zu verringern, sind naturgemäß beschränkt. In meinem Wahlkreis und in meinem direkten Umfeld aber kann ich durch persönliche Gespräche und in Veranstaltungen vorhandenem Unverständnis und Verdruss über politische Entscheidungen begegnen. Als Bundestagsabgeordnete besteht für mich jedes Jahr die Möglichkeit Bürgerinnen und Bürger aus meiner Heimat zu politischen Bildungsfahrten nach Berlin einzuladen, um Politik besser verständlich zu machen. Im Rahmen dieser Besucherfahrten lade ich schwerpunktmäßig Schülerinnen und Schüler aus meinem Wahlkreis nach Berlin ein, um mit mir zu diskutieren. Über den unmittelbaren Kontakt mit den Jugendlichen versuche ich Vorurteile abzubauen, politisches Handeln zu erläutern, aber auch Schwierigkeiten und Probleme von Politik sichtbar zu machen. Der Beste Weg Politikverdrossenheit zu überwinden besteht darin, sich selbst aktiv in Vereinen, Verbänden oder Parteien aktiv einzubringen. Ich möchte sie daher ermutigen, sich persönlich aktiv zu engagieren – gerne auch in der SPD vor Ort in ihrem Wohnort.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Ingrid Arndt-Brauer