Frage an Ingrid Arndt-Brauer von Andrea T. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Arndt-Brauer
dem Bundestag wurde ein Gesetzesantrag für ein Verbot der Pelztierhaltung und -tötung zum Zweck der Pelzgewinnung zugeleitet (BR-Drucksache 217/15). Mit Enttäuschung musste ich von PETA erfahren, dass ein Gesetzentwurf immer noch nicht offiziell im Bundestag beraten wurde und eine Abstimmung in diesem wichtigen Tierschutzvorhaben aussteht. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass es schnell zu einer positiven Einigung über den Gesetzesentwurf kommt.
Ich möchte alle Abgeordneten bitten, dem Gesetzesentwurf zuzustimmen und hierbei ein schnelles Verbot der Pelztierhaltung im Tierschutzgesetz bis 2018 zu befürworten. Bereits seit 2011 weigern sich die Betreiber der Nerzfarmen, die geltenden Mindestanforderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für Pelztiere umzusetzen, obwohl der Verordnungsgeber vorab bereits eine Übergangsfrist von fünf Jahren gewährte.
Die Zucht und Tötung von Tieren allein zur Pelzgewinnung ist im 21. Jahrhundert zudem nicht mit dem Staatsziel Tierschutz vereinbar. Angesichts hervorragender Alternativen besteht kein vernünftiger Grund, Tieren für ein modisches Luxus-Accessoire wie Pelz derartige Leiden zuzufügen. Die deutliche Mehrheit der deutschen Wählerinnen und Wähler wünscht sich seit langem ein Pelzfarmverbot, wie es in Österreich, Großbritannien und den Niederlanden von den Parlamenten bereits beschlossen wurde.
Wie stehen Sie dazu?
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Theiss
Sehr geehrte Frau Theiss,
Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich schon seit langem dafür ein, dass die Haltung von Pelztieren zur Gewinnung von Pelztiererzeugnissen in Deutschland verboten wird. Aus unserer Sicht ist es ethisch nicht vertretbar, Tiere nur ihres Fells wegen zu züchten, zu halten und zu töten. In kommerziellen Betrieben ist es kaum möglich, die Pelztiere artgerecht zu halten. Zumal im Zeitalter hochentwickelter synthetischer Textilien auch keinerlei Notwendigkeit für Pelze mehr besteht.
Die SPD-Bundestagsfraktion hat die öffentliche Erklärung von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt vom letzten Herbst, nun ein Verbot von Pelztierfarmen in Deutschland angehen zu wollen, ausdrücklich begrüßt. Nachdem sich zwischen Regierungskoalition und Bundeslandwirtschaftsministerium bereits auf ein Verfahren für den weiteren Fortgang geeinigt worden war, vollzog die CDU/CSU-Fraktion Ende Januar jedoch leider eine Rolle rückwärts. Dies hat meine Kollegin Christina Jantz-Herrmann (MdB), die Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, öffentlich scharf kritisiert. Die entsprechende Mitteilung können Sie hier abrufen:
Aktuell findet nun innerhalb der CDU/CSU-Fraktion ein Richtungsstreit zur Frage eines Pelztierverbots statt. Die Position der SPD-Bundestagsfraktion ist jedoch unverändert: Wir kämpfen auch weiterhin für ein Pelztierhaltungsverbot.
Noch ein Nachtrag in eigener Sache: Ich trage und besitzt keine Gegenstände/Kleidung aus Pelzen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Ingrid Arndt-Brauer, MdB
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