Frage an Ingrid Aigner von Marianne Ö. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Aigner,
was verstehen Sie unter Integration und wie wollen Sie Integrationsprojekte weiter fördern?
Sehr geehrte Frau Öcalan,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte.
Ich halte Integration für eine soziale, nicht für eine kulturelle Frage. Menschen mit Migrationshintergrund sind deutlich stärker von Armut betroffen als Deutsche. Deshalb bin ich der Meinung, dass eine erfolgreiche Integrationspolitik einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Ziel muss eine gleichberechtigte politische, soziale und gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen sein. Voraussetzung hierfür ist eine kostenlose Bildung für alle, eine Schule für alle bis zur 10. Klasse, eine Verankerung individueller Förderung, Sicherung von Chancengleichheit und die Beendigung von Ausgrenzung. Ebenso bin ich für die Anerkennung von Abschlüssen, Qualifikationen, Kompetenzen und beruflichen Erfahrungen die im Herkunftsland erworben wurden.
Aktives und passives Wahlrecht für alle Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt hier haben, ist unabdingbar. Ebenso müssen gleiche Rechte beim Zugang zum Arbeitsmarkt gesichert sein. Kinder die hier geboren wurden und deren Eltern sollen die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Doppelte Staatsbürgerschaft soll möglich sein, die Einbürgerung erleichtert werden. Familienpolitische Leistungen müssen allen hier in Deutschland lebenden Kindern zustehen, ebenso wie die soziale Unterstützung für alle in der Bundesrepublik lebenden Menschen. Integrationskurse, insbesondere Sprachkurse müssen qualitativ verbessert werden.
Wir fordern einen gesetzlichen Mindestlohn, damit Schluss ist mit Lohndumping. Dies käme nicht nur Migranten und Migrantinnen, sondern und allen zugute.
Artikel 3 Abs. 3 unseres Grundgesetzes darf nicht nur auf dem Papier stehen!
" Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. "
Dafür setze ich mich, dafür setzt sich DIE LINKE ein.
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Aigner