Frage an Ingo Senftleben von Dan S. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Senftleben,
in dieser Woche las ich in der Lokalausgabe der LR von den Vorkommnissen um den Sportverein Blau- Weiß Lindenau und deren Problemen hinsichtlich des Hochwasserschutzes der Pulsnitz. Der Verein soll sich finanziell, personell, ökonomisch selbst um die Deichreparatur kümmern.
Die verantwortlichen Vorstandsmitglieder wollen dem Bericht nach zum Sommer kapitulieren und im Notfall den Spielbetrieb einstellen, was ein gravierender Einschnitt in das gesellschaftliche Leben im Amt Ortrand darstellen würde.
Warum gibt es solch hohe Hürden mit denen sich ehrenamtlich! geführte Vereine an den Rand der Existenz bringen und sich die bürokratischen Instanzen des Landes nicht verantwortlich fühlen?
Die Frage interessiert mich unter anderem, da ich selbst im Vorstand meines Heimatvereines "Hohenbockaer SV grün-gelb" bin, wo wir uns mit ähnlichen finanziellen sowie personellen Problemen seit Jahren konfrontiert sehen.
Daraus erschließt sich meine weiteren Fragen.
Warum gibt es zwischen den Ämtern des Landes Brandenburg riesige Unterschiede bei der finanziellen Förderung von Sportvereinen? Aus mehreren Quellen aus unserem Nachbaramt Senftenberg weiß ich zumindest, dass dort jährlich mehrere tausend € für die Instandhaltung der einzelnen Sportanlagen zur Verfügung stehen während wir z.B. in Hohenbocka, Grünewald, Guteborn dafür den Großteil über steigende Mitgliedsbeiträge und/oder Eintrittsgelder generieren.
Ihre Landtagsabgeordnetenkollegin Gabi Theiss konnte mir bisher keine mir glaubhafte Antwort daraufhin vermitteln.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe.
Sehr geehrter Herr S.,
aufmerksam habe ich Ihre Nachricht gelesen und möchte Ihnen gern eine Antwort zuleiten. Die Diskussionen um den Hochwasserschutz für die Gemeinde Lindenau und damit auch der Sachverhalt beim Sportverein Blau-Weiß Lindenau e.V. werden seit vielen Jahren geführt. Dieser Bereich wurde bei den Hochwässern der Pulsnitz in den Jahren 2002 und 2010 stark überflutet. Wir haben deshalb u.a. im Jahr 2013 auf einer Hochwasserschutzkonferenz mit Pulsnitzanrainern und Vertretern der Landesbehörden über die Schäden an der Verwallung diskutiert. Umso ärgerlicher ist es, dass bis heute noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden werden konnte.
Bürgerschaftliches Engagement in Verbänden, Vereinen und Initiativen ist unverzichtbar für unsere Gemeinschaft, aber manchmal sehr wohl eine große Herausforderung für den Einzelnen. Die meisten Vereine mit einer großen Mitgliederzahl engagieren sich für den Sport. Sie vermitteln neben der sportlichen Qualifizierung auch Werte, die für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung sind: Leistungsbereitschaft, Fairness, Solidarität, Integration und Inklusion. Die Förderung von Ehrenamt und Sport ist deshalb seit vielen Jahren ein wichtiges Anliegen der CDU. Aufgrund der kommunalen Selbstverwaltung entscheiden die Gemeinden und Ämter vor Ort über die jeweilige Förderung ihrer Vereine.
Das Land Brandenburg unterstützt seit langem intensiv Sportvereine, damit diese in ihre Sportstätten investieren können. In der letzten Landtagssitzung wurde das "Kommunale Infrastrukturprogramm Sport" um weitere 8 Mio. Euro aufgestockt. Diese Sportstättenförderung ist beim Landesportbund zu beantragen.
Gern können wir das Thema "der gleichen finanziellen Förderung für alle Sportvereine" noch einmal in einem persönlichen Gespräch erörtern. Bei Interesse vereinbaren Sie bitte einen Gesprächstermin mit meinem Bürgerbüro.
Mit freundlichen Grüßen
Ingo Senftleben