Frage an Ingo Friedrich von Lothar B. bezüglich Frauen
Sehr geehrter Herr Dr. Friedrich,
Ihre Äußerung über Frau Pauli auf dem Parteitag hat mich sehr verwundert. Wie können Sie Frau Pauli mit (blöde Kuh) beziffern? Das paßt doch nicht zu Ihnen. Sie hat Ihre Meinung dargelegt, wie viele Bürger Ihres Landes denken. Warum werden Personen die sich kritisch äußern, so runter gemacht. Ich erwarte, daß Sie sich bei Frau Pauli entschuldigen für diese sehr dumme Bemerkung.
Herzlichst
Lothar Bonn
Sehr geehrter Herr Bonn,
vielen Dank für Ihr Interesse an meiner persönlichen Einschätzung der Situation am Samstagmorgen auf dem CSU-Parteitag in München.
Gemeinsam mit den Kolleginnen Barbara Stamm und Beate Merk im Tagungspräsidium leitete ich die Sitzung. In dieser Funktion ist es wichtig, für einen geordneten Ablauf der Beratungen der 1.000 Delegierten zu sorgen, auf die Einhaltung der formalen Vorgaben zu achten und die zu Beginn beschlossene Tagesordnung umzusetzen.
Am Samstag, nach der Bewerbungsrede des Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten Günther Beckstein meldete sich in der Aussprache Gabriele Pauli zu Wort. In aller Ruhe hatte sie Zeit für einen ausführlichen Redebeitrag. Anschließend gab es keine Wortmeldungen mehr. Auf den Antrag hin, die Abstimmung für die Kandidatennominierung in geheimer Wahl durchzuführen, eröffnete ich den Wahlgang. In diesem Moment meldete sich Frau Pauli noch einmal zu Wort, da sie in ihren Ausführungen auch eine Frage an Günther Beckstein gestellt hatte. Ich wies sie darauf hin, dass der Wahlgang bereits begonnen habe und keine Wortmeldungen mehr erlaubt seien, sich die Angelegenheit aber vielleicht später klären ließe. Nach dem Wahlgang ging Günther Beckstein auf Frau Paulis Frage ein und bot ihr ein Gespräch an, auf das sie gerne zurückkommen wird.
Sie sehen, der in den Medien sehr unterschiedlich reflektierte Ausschnitt des Parteitages ist nach demokratischen und formalen Maßstäben absolut einwandfrei verlaufen. Etwaige persönliche Bemerkungen, die missverständlich sein könnten, werde ich in einem persönlichen Gespräch mit Frau Pauli klären, um möglichen Irritationen vorzubeugen.
Ich hoffe, Ihnen Informationen zu einer besseren Beurteilung der Situation gegeben zu haben und verbleibe
mit besten Grüßen,
Ihr
Dr. Ingo FRIEDRICH, MdEP