Wie stehen Sie zu der Präsenzpflicht im Schulunterricht in Corona-Zeiten? Sollen Eltern gezwungen werden, trotz großer Sorgen und möglichem Digitalfernunterricht, ihre Kinder einer Gefahr auszusetzen?
Sehr geehrte Frau Latendorf!
Wie wägen Sie ab zwischen gesundheitlicher Gefährdung (durch z.B. Corona) und einem besseren Lernen in Präsenz in der Schule? Was ist in Fällen, in denen im virtuellen Fernunterricht sehr gut und nach Lehrplan gelernt wurde, es keine Sorge der Lehrkräfte oder des Jugendamtes bzgl. "Home-Schooling" gibt, ein Spielen mit Freunden virtuell und mit z.B. Nachbarskindern möglich ist und es eine große Sorge einer Erkrankung des Kindes auf Seiten der Eltern gibt? Sind Sie der Meinung "Ein Kind gehört in die Schule" -- auch wenn es dort "Long-Covid" bekommen kann?
Oder ist die Aufhebung der Präsenzpflicht (nicht der Schulpflicht) bei existenziellen Ängsten (wie in Pandemiezeiten ohne zugelassene Impfstoffe) Ihrer Meinung nach richtig?
Vielen Dank und viele Grüße!
Sehr geehrter Herr T.,
die Abwägung zwischen sozialer Beziehungssituation (hier: Schule) und gesundheitlicher Prävention (Schutz vor Epidemien) muss sicher von Fall zu Fall bewertet werden. Eine eindeutige Festlegung wird es dafür nicht geben können. Aus den Erfahrungen der Corona-Epidemie ist zu lernen, dass die Politik mit mehr Augenmaß und im gesamtgesellschaftlichen Interesse handeln muss.
Mit freundlichen Grüßen,
Ina Latendorf