Frage an Ilona Deckwerth von Martin V. bezüglich Frauen
Liebe Frau Deckwerth,
die Gleichberechtigung von Frau und Mann in unserer Gesellschaft sollte heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein. Hier gibt es jedoch (auch und besonders in der Politik) noch viel zu tun.
Meine Frage:
Was unternimmt die SPD konkret, um die Gleichstellung der Frau in unserer Gesellschaft zu stärken und zu verbessern?
Mit freundlichen Grüßen
M. V.
Sehr geehrter Herr V.,
Frauen sind heute so erfolgreich wie nie. Bei den Bildungsabschlüssen sind sie längst gleichauf mit den Männern oder haben sogar die Nase vorn. Aber weder in ihrer beruflichen Position noch in ihrem Gehalt spiegelt sich diese Leistung wider.
Wir haben zwar schon viel erreicht: Frauen profitieren heute vom Mindestlohn, von Frauenquoten in Führungsetagen und der Förderung von partnerschaftlicher Familienarbeit. Mit weiteren Maßnahmen für mehr Chancengleichheit wollen wir für Frauen Perspektiven schaffen.
Doch das reicht noch nicht, Gleichstellung muss noch mehr gestärkt werden. Darum setzen wir uns dafür ein, dass Arbeitsleistung endlich unabhängig vom Geschlecht bewertet wird. Frauen arbeiten häufiger in schlecht bezahlten Berufen und wenig in Führungspositionen. Sie erhalten für die gleiche Arbeit im Vergleich zu Männern im Durchschnitt 8 % weniger Lohn.
Familie und Karriere sind keine Gegensätze! Finanzielle Unabhängigkeit, Beruf und Kinder – das alles wollen junge Frauen heute. Wir setzen uns für Arbeitszeitmodelle ein, die es Vätern und Müttern ermöglichen, partnerschaftlich ihre Kinder zu erziehen, Angehörige zu pflegen und den Anschluss im Beruf zu halten. Die Infrastruktur für Betreuung von Kindern muss angepasst werden.
Der Staat als Arbeitgeber ist verantwortlich für gleiche Chancen am Arbeitsplatz. Nur mit einem Gleichstellungsgesetz mit verbindlichen Quoten und Regelungen kann dieses Ziel erreicht werden. Gleichstellungsbeauftragte müssen überall eingesetzt und ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Die paritätische Wählbarkeit von Frauen ist die Voraussetzung für die gerechte Vertretung und Durchsetzung der politischen Belange und Interessen aller BürgerInnen. Ohne gleichberechtigte Parlamente keine gleichberechtigte Gesetzgebung – und keine gleichberechtigte Gesellschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Ilona Deckwerth, MdL