Frage an Ilona Deckwerth von Ilknur A. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
In den Schulen fehlen die Lehrkräfte: was ist zu tun?
Sehr geehrte Frau A.,
ja, in den Schulen fehlen Lehrkräfte. Das hat auch eine Bertelsmann-Studie gezeigt, die sogar einen Bedarf von mehreren Tausend Lehrkräften in den nächsten Jahren ermittelt hat. Junge Menschen für den Lehrkräfteberuf zu begeistern, wird eine der ganz großen Aufgaben der Zukunft werden. Wenn wir weitermachen wie bisher, laufen wir in einen nie gekannten Lehrkräftemangel hinein.
Darum muss sich die Ausbildung von Lehrkräften in Bayern grundlegend verändern. Weil wir wissen, dass die Haltung der Lehrkraft den Lernenden gegenüber eine entscheidende Rolle spielt, muss das Lehramtsstudium die Ausbildung der Persönlichkeit während der gesamten Ausbildung im Blick haben. Dazu beitragen können Schulpraktika genauso wie eine intensive Beratungsbegleitung durch aktive Lehrkräfte. Die Ausbildung muss sich viel mehr an den Herausforderungen des Berufsfelds orientieren. Erst im zweiten Ausbildungsabschnitt – dem Referendariat – sollen sich die Studierenden auf eine Schulart festlegen. Die Wertschätzung der Lehrkräfte muss sich auch darin ausdrücken, dass alle Lehrämter nicht nur als gleichwertig angesehen werden, sondern auch gleich bezahlt werden. Eine Anhebung der Eingangsbesoldung von A12 auf A13 für die Grund- und Mittelschullehrkräfte gehört ebenso dazu wie die gute personelle Ausstattung der Schulen mit weiteren pädagogischen Professionen und Verwaltungsangestellten, um den Lehrkräften zu ermöglichen, sich auf ihr Kerngeschäft, das Unterrichten, zu konzentrieren.
Wir wollen auch eine integrierte Lehrerreserve von 10 % für alle Schularten, damit sichergestellt ist, dass genügend Lehrkräfte da sind, wenn KollegInnen auf Fortbildung oder Klassenfahrt sind oder länger erkranken.
Mit freundlichen Grüßen
Ilona Deckwerth, MdL