Frage an Hubertus Heil von Marco B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Heil,
vielen Dank für Ihre prompte Beantwortung meiner Frage vom 14.02.2011.
Leider entstehen aus Ihrer Antwort, als Politiker werden Sie diese Erfahrung schon leidlich gemacht haben, neue Fragen.
1. Was sind erneuerbare Energien?
Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik und auch Herr Albert Einstein lehren uns, daß Energie niemals erneuert werden kann, sondern nur umgewandelt.
2. Wie kann man das Klima schützen?
Handelt es sich hierbei doch um die Wahrscheinlichkeit von Durchschnittswerten.
Allgemein anerkannt ist die Definition der World Meteorological Organization (WMO)
Zitat: "Gewöhnlich bezeichnen wir als Klima die Zusammenfassung aller Zustände der Atmosphäre an einem bestimmten Ort und im Verlauf eines Jahres. Die Ermittlung von Klima reicht über mehrere Jahre und einen langen, aber endlichen Zeitraum. Die Länge dieses Zeitraumes wird oft mit ´hinreichend lang´ oder ´lang aber endlich´ beschrieben." Die WMO schlägt eine Periode von 30 Jahren als sinnvolle Periode vor.
3. Wieso wird Windenergie über das EEG gefördert?
Windenergie ist unstet und nicht geeignet, in das Stromnetz eingespeist zu werden. Es müssen also "konventionelle" Kraftwerke dafür sorgen, daß ein konstantes Niveau im Stromnetz herrscht.
In der Studie "Elektrizität: Schlüssel zu einem nachhaltigen und klimaverträglichen Energiesystem (Juni 2010)" der deutschen physikalischen Gesellschaft heißt es hierzu:
Wie Abb.2 zeigt, ergeben die Rechnungen für 2010 einen Lestungskredit der installierten Windanlagenkapazitäten von knapp 10%, der dann bis 2030 mit zunehmendem Windkraftausbau auf etwa 3% fällt (bei einer angenommenen Versorgungssicherheit von 99%). Entsprechend müssten zunächst etwa 90% und später 97% der installierten Windleistung ständig mit konventionellen Kraftwerken vorgehalten werden.
Wohl gemerkt bei 99% Versorgungssicherheit. Bezogen auf Flüge von Hamburg nach München würde 1 Flugzeug von 100 sein Ziel nicht erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Marco Bernardi
Sehr geehrter Herr Bernardi,
vielen Dank für Ihre Nachfrage vom 10. März 2011.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich auf eine Diskussion über die Spitzfindigkeiten der Begriffsverwendung von „Erneuerbaren Energien“ und „Klima“ nicht einlassen möchte. Ich bin mir sicher, dass Ihnen die im Allgemeinen darunter gefassten Bedeutungen bekannt sind und wir uns auf dieser Basis verständigen können.
Strom aus Windkraft kann ohne Weiteres in das Stromnetz eingespeist werden. Sie haben allerdings Recht, dass eine gewisse Unstetigkeit in der Natur der Windkraft liegt. Die unterschiedliche Auslastung bzw. Kapazitätsgrenzen der Stromleitungen können je nach Windstärke zu Problemen führen.
Das EEG von 2009 schafft hier Abhilfe. So werden Anlagenbertreiber laut §6 dazu verpflichtet, Anlagen, deren Leistung 100 Kilowatt übersteigt, mit einer technischen oder betrieblichen Einrichtung zur ferngesteuerten Reduzierung der Einspeiseleistung bei Netzüberlastung und zur Abrufung der jeweiligen Ist-Einspeisung auszustatten, auf die der Netzbetreiber zugreifen darf. Zudem sind die Netzbetreiber nach §9 dazu verpflichtet, auf Verlangen der Einspeisewilligen ihre Netze entsprechend dem Stand der Technik zu optimieren, zu verstärken und auszubauen, um die Abnahme, Übertragung und Verteilung des Stroms aus Erneuerbaren Energien oder Grubengas sicherzustellen.
Bei weiteren Nachfragen zum Thema Windkraft und Erneuerbare Energien bitte ich Sie, sich an den energiepolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Hempelmann zu wenden. Ich bin sicher, dass er Ihnen sehr gerne weiterhelfen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Hubertus Heil