Frage an Horst Seehofer von Kerstin S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Minister Seehofer,
noch eine Frage, wenn Sie gestatten:
Unser bisheriger bayerischer Ministerpräsident Beckstein war als Politiker eine Ausnahmeerscheinung: An welchem anderen bayerischen Spitzenpolitiker nahmen die Medien bisher so deutlich einen unarroganten, dialogbereiten Politikstil wahr, bei welchem Politiker wurden die Worte uneitel, geradlinig und integer bemüht? Welchem anderen Politiker sprach im Wahlkampf bisher der Spitzenpolitiker einer gegnerischen Partei so offen seine Sympathie aus?
Wenn jetzt von einem "schwierigen" Wahlergebnis gesprochen wird, kann es sich ja kaum um die knapp verpasste absolute Mehrheit handeln, oder? Selbst wenn mit der FDP koaliert werden muss - so what? Dies ist schließlich auf Bundesebene angestrebtes Ziel.
Der Gedanke, der sich mir aufdrängt, ist vielmehr, dass es die Integrität eines Menschen sein könnte, die der CSU "Schwierigkeiten" bereitet.
Die Partei verfügt über ein pralles Spendenkonto ( http://www.gekaufte-politik.de ), wobei die spendenfreudige Wirtschaft in der Regel nicht für selbstloses Gutmenschentum bekannt ist. Das Motto, das durch die großzügigen Zuwendungen im Raum steht: "Wer zahlt, schafft an!" ist allerdings kaum mit einem transparenten, offenen Politikstil und einer integer gehandhabten Richtlinienkompetenz vereinbar - eher mit "Strippenziehen", "Vieraugengesprächen" und "Telefonbefragungen von Bezirksräten" als Ersatz für Demokratie.
Konnte sich die c h r i s t l i c h d e m o k r a t i s c h e Union einen Ministerpräsidenten Beckstein nur ein Jahr lang leisten?
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Schnoor