Frage an Horst Seehofer von Doris S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Seehofer,
Können Sie mir begründen, warum Sie für die Genkartoffel gestimmt haben? Ich als Landwirt kann Ihnen jetzt schon sagen, dass Sie diese Genkartoffel nicht von einer anderen Kartoffel unterscheiden können und dass es sich technisch nicht ausreichend trennen läßt. Dann wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie immer guten Appetit, denn sie wird früher oder später auch auf Ihrem Teller landen, wie auch die Generbse mit den Antischweinpestgenen u.s.w. fleissig in diese Richtung. Alles was in Bayern noch Bioanbauerntum war, wird Ihnen sehr danken für all diese schönen Geschenke. Eine Antwort von Ihnen erwarte ich mir nicht. Sie antworten ja nur auf belanglose Fragen oder gar nicht, wie ich gesehen habe.
MfG
D.S.
Sehr geehrte Frau Seibt,
Für Ihre elektronische Nachricht vom 18.07.2007 danke ich Ihnen und möchte Ihnen mitteilen, dass im Rahmen der Zulassungsverfahren für die Verwendung genetisch veränderte Organismen als Lebens- und Futtermittel in der Europäischen Union umfangreiche Bewertungen und Prüfungen durchgeführt werden, die sicherstellen sollen, dass für die menschliche Gesundheit, die Tiergesundheit und die Umwelt keinerlei Gefahren von einen gentechnisch veränderten Produkt ausgehen.
Die Amflora-Kartoffel ist ausschliesslich für die industrielle Verwertung vorgesehen. Die EU-Kommission wird bei Genehmigung sicherstellen, dass diese Kartoffellinie weder als Lebens- noch als Futtermittel verwendet werden darf. Das war ein wesentlicher Punkt bei der Entscheidung zur Zulassung der Amflora. Es wurde dazu auch eine entsprechende Protokollerklärung abgegeben.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium wird daher sehr sorgfältig analysieren, welche konkreten Anforderungen für den Anbau, die Lagerung, den Transport und den sonstigen Umgang sowie die Weiterverarbeitung dieser gentechnisch veränderten Kartoffel aufgestellt werden müssen, damit unter allen Umständen gesichert ist, dass eine Vermischung mit Lebensmitteln und Futtermitteln und mit nicht gentechnisch veränderten Kartoffeln verhindert wird. Die Maßnahmen können sich hierbei nicht auf Abstandsflächen beschränken, sondern müssen darüber hinausgehen und auch die Weiterverarbeitung im Blick haben.
Es wird national mit allen Beteiligten gesprochen werden, um sicherzustellen, dass die Amflora-Kartoffel nur für die Zwecke verwendet wird, für die sie zugelassen wird.
Mit freundlichen Grüßen
i.A.
Thomas Wagner