Frage an Horst Seehofer von Brigitta L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Seehofer,
bitte beantworten Sie mir folgende Fragen:
Es gibt wissenschaftliche Theorien, die besagen, dass gerade Massentierhaltungen die Ausbreitung der Vogelgrippe fördern, bzw. die Gefährlichkeit des Virus erhöhen. Welche Forschungen fördern sie, um den Umstand zu untersuchen und falls sich der Verdacht als stichhaltig erweist, Massentierhaltungen zukünftig zu unterbinden?
Die Theorie, dass Wildvögel nicht für die Verbreitung der Vogelgrippe verantwortlich sind, ist inzwischen hinlänglich bewiesen. Umfangreiche Screenings bei ziehenden Vögeln sowohl hierzulande als auch in Asien führten zu dem Ergebnis, dass Wildvögel nicht Täter, sondern Opfer des Vogelgrippeszenarios sind. Hierzulande ist die Krankheit auch nur bei standorttreuen Vögeln festgestellt worden, noch dazu außerhalb der Zugsaison. Welche anderen Verbreitungswege werden gerade untersucht?
Gänse benötigen zur Vermehrung Wasser. Woher werden die befruchteten Eier für die Mast der nächsten Weihnachtsgänse importiert? Oder werden die Martins- und Weihnachtsgänse gleich lebend aus Polen, gleich gegenüber von Rügen, importiert, weil es dort noch die Freilandhaltung gibt?
Es gibt Hinweise dafür, dass im ganzen europäischen Raum Schlachtabfälle und Hühnerkot aus Asien als Dünger und Fischfutter verkauft werden. Wieso wird dies als potentieller Übertragungsweg nicht öffentlich gemacht?
Gibt es Untersuchungen, ob das in Massentierhaltungen üblicherweise verfütterte Legemehl, welches ebenfalls Schlachtabfälle enthält, als Infektionsherd in Frage kommt?
Kann es sein, dass das FLI angesichts leerer Staatskassen ein gewisses finanzielles Eigeninteresse besitzt, die Ängste der Bevölkerung auf hohem Niveau zu halten, oder auch Maßnahmen zu empfehlen, die ausschließlich die Halter von Freilandgeflügel treffen?
Vielen Dank,
Mit freundlichen Grüßen,
Brigitta Leibundgut