Frage an Horst Seehofer von Ulrich O. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Seehofer,

in einem Interview mit der Welt ( http://www.welt.de/politik/deutschland/article155358101/Seehofer-gibt-Merkel-die-Schuld-am-Erstarken-der-AfD.html ) nutzen Sie die Chance um Kanzlerin Merkel ausführlich für den Zustrom an Flüchtenden zu kritisieren.

Nun mag ein jeder für sich entscheiden, ob die Parole "Wir schaffen das" nicht etwas zu optimistisch formuliert war - für viele Bürger ist sie konsequenterweise zum roten Tuch geworden, für die AfD zu einem der Hauptwahlkampfthemen und selbst Vertreter der Union nutzen die Parole um auf einfachen Stimmenfang zu gehen.

Als Wähler, Lehrer und ehrenamtlicher Helfer interessiert mich dagegen, welche Lösungsansätze Sie jenseits der Obergrenze zu bieten haben.
- Welche Konzepte zur Integration stellt die bayerische Landesregierung auf?
- Wie planen Sie die unzähligen Helfer zu unterstützen, die tagaus, tagein mit Behörden des Landes und der Städte Telefonate führen um einfache Auskünfte zu erhalten?
- Wie gehen Sie mit der Realität der bereits zugewanderten Geflüchtenden um? Wie lauten Ihre Lösungsansätze für eine erfolgreiche Integration?

Als Mensch möchte ich Sie fragen, wie Sie es vertreten können, eine willkürliche Obergrenze festzulegen - wollen wir als Europäer denn wirklich zusehen, wie vor unseren geschlossenen Grenzen weiter Menschen leiden, verfolgt und getötet werden?

Als Parteichef der CSU sollten Sie geprägt sein von christlicher Nächstenliebe und Moralvorstellungen, Sie sollten soziale Werte des Miteinanders verteidigen, Sie sollten für eine gewisse Einheit nicht nur in Ihrer Partei, sondern auch im Land stehen. Wie kann es also sein, dass Sie einen unchristlichen Kurs der Abschottung, der sozialen Ausgrenzung und des offenen Zwistes auf Kosten der Schwächsten verfolgen?

Vielen Dank für Ihre Mühen,

Ulrich Oberender