Frage an Horst Seehofer von Kersten M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Seehofer,
würde sehr gerne mit dem Rohstoff Textilhanf Bekleidung produzieren.
Als Brachlandgewächs wäre er für mich als Bio-Bauer eine sinnvolle Alternative.
Leider fehlt es wohl in Bayern an nötigen Webmaschinen um die spröde Faser (bzw. ein Baumwoll-Hanf-Gemisch) zu verarbeiten; in China wird (noch) in Handarbeit gefertigt.
Lediglich im Agrar-Museum Augsburg existiert eine Webmaschine, die Hanf verarbeiten kann.
Könnte der Freistaat Bayern hier nicht einmal eine Initiative ins Leben rufen - für die Entwicklung entprechender Maschinen und Industrie-Anlagen?
Als erfolgreicher Agrar-Staat sollte Bayern hier den ersten Schritt wagen und diese nützliche Faser kaufmännisch realisieren.
Bayern kann hier auch auf eine jahrhunderte alte Tradition zurückblicken, Ortsnamen wie etwa Henfenfeld erinnern uns heute an ganze Anbaugebiete.
Der berühmt-berüchtigte "Drogenhanf" ist hier auch mitverantwortlich, daß die Pflanze Öl-/Faserhanf so schlecht angenommen wird, viele Hanfbauern werden auf dem Land gerne als "Drogenbaron" vorverurteilt.
Selbst ein Laie kann Drogenhanf optisch von der Nutzpflanze Hanf unterscheiden, es sind eigentlich 2 verschiedene Pflanzen.
Der Mais-Anbau hat unsere Böden ausgedünnt, mancherorts gibt es bereits das Problem fehlender Humus-Schichten.
Hanf ist ja auch die Pflanze mit dem höchsten CO2-Koeffizienten, was gerade im Hinblick auf das Kyoto-Protokoll interessant ist.
Politisch sollte hier besser gefördert werden um Landwirten bodenschonenden Erwerb zu garantieren.
Könnten Sie hier nicht dafür sorgen, daß sich dem Thema Agrar-Hanf ernsthaft zugewandt wird und Förderungsmöglichkeiten im Freistaat eroiert werden?
LG Kersten Martini