Frage an Horst Friedrich von Wilfried M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Friedrich,
soweit ich weiß, favorisiert Herr Prof. Oberender (Beratungsfirma Oberender und Partner, Wirtschafstheroretiker an der Forschungsstelle für Sozialrecht und Gesundheitsökonomie an der Uni Bayreuth) die FDP- Positionen im Gesundheitsbereich. Professor Oberender soll auch ein faible haben für die weitere Umgestaltung des deutschen Gesundheitswesenes nach dem amerikanischen Modell der "Health Maintenance Organisations".
Aus Sicht eines Arztes erbrächte dies - neben Vorteilen für solche profitorientierten und global vernetzt operierenden Organisationen - weitere gravierende Nachteile für Patienten, das ärztliche Selbstverständnis einschließlich der Therapiefreiheit und die tatsächlichen gesamtgesellschaftlichen Kosten, die von den Bundesbürgern zu tragen wären.
Bitte teilen Sie mir mit, ob sich die FDP - abseits der Passagen hierzu im Wahlprogramm - für eine Angloamerikanisierung auch im Gesundheitsbereich stark machen würde.
Die "Gewinne" würden ja womöglich außer Landes fließen. So sehe ich das jedenfalls als relativer ökonomischer Laie.
Mit freundlichen Grüßen
W. Meißner
PS: Ein Anlaß für diese meine Anfrage ist eine Passage in dem Standardwerk der seriösen US-Psychiatrie von Kalplan und Sadock (Eds.) aus dem Jahr 1995. Dort findet sich im Vorwort im 1 Band unter „The crises in the future of psychiatry“ folgende einleitende Bemerkung:
„The introduction of the American Health Security Bill (the Clinton plan) in 1993 served as a catalyst for dramatic change in the delivery of health care in the United States even though the bill was not enacted into law. In the vanguard of change were the insurance companies and the health maintenance organizations (HMOs), which are, in the main, managed care programs run by large profit- seeking corporations. Managed care has had serious and adverse effects on the practice of psychiatrry. "
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