Frage an Horst Friedrich von Wilfried M. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Friedrich,
der sogenannte "Bologna- Prozeß" beinhaltet m.E. eine unglaubliche europa- ja weltweite Egalisierung im Bereich der Hochschulbildung. Begründet wird die Bewegung gern damit, es solle der "Austausch" bzw. die Mobilität der Studenten verbesert werden. Das verstehe ich nicht. Erstens haben in der westlichen Welt Studenten immer wieder andernorts studiert, im Mittelalter sowieso. Zweitens kostet das Programm eine Menge (z.B. ECTS- Zertifizierungswellen) Drittens wüßte ich nicht, inwieweit solche egalitären Pläne z.B. verborgenen Genies entgegenkommen sollten, welche den Planern an Intellekt, Kreativität und rivalisierender Kraft ja evtl. überlegen sein könnten.
Nun meine Fragen an einen (Ideologie?-) FREIEN Demokraten:
1. Welche Ideologie steckt Ihres Erachtens hinter der Propaganda?
2. Wie wehrt sich die liberale Basis gegen die "Harmonisierung" bzw. "Bolognisierung" der intellektuellen Welt von St. Louis über Lissabon bis (lt. FA Sonntagszeitung von vorgestern) mittlerweile Aserbaidschan.
3. Wer steht an der Spitze der intellektuellen "Kompetenzpyramide", welche z.B. das Leistungspunktesystem ECTS austüftelt und immer wieder - vielleicht nicht unentgeltlich - wird überarbeiten dürfen?
4. Ist die Bolognisierung unserer traditionsreichen Hochschulen I. E. demokratisch legitimiert?
5. Ist sie gegebenenfalls umkehrbar oder der Studentenschaft ewiges Schicksal auch dann, wenn einmal das Kerosin ausgeht?
6. Wem nützt das wirklich (in Geld)?
7. Was denken Sie, wie WOHL INFORMIERTE Menschen mehrheitlich diese Fragen beantworten würden?
Mit freundlichem Gruß
W. Meißner