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Frage von Dieter M. •

Frage an Horst Dotten von Dieter M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dotten,

wie stellen Sie sich die 30 Stunden-Woche vor? Ist es nicht eher Aufgabe der Gewerkschaften, für eine Verkürzung der Arbeitszeit zu sorgen, statt für den Bundestag?
Wer soll Ihrer Meinung nach die Arbeitszeitverkürzung durchsetzen, wenn sich selbst die Gewerkschaften in dieser Sache bedeckt halten?
Wie stellen Sie sich außerdem die Finanzierung vor? Für große Konzerne wäre es in der Tat kein Problem, aber was ist mit den vielen kleinen handwerklichen Betrieben? So einfach wäre es für die dann doch nicht.

MfG

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Antwort von
MLPD

Sehr geehrter Herr Menger,

es ist eine Aufgabe der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, der Massenarbeitslosigkeit den Kampf anzusagen und eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden in der Woche bei vollem Lohnausgleich durchzusetzen. Dazu gehören gewerkschaftliche, aber selbständige Kämpfe der Arbeiterbewegung. Als Mandatsträger im Bundestag kann man dies nach Kräften unterstützen, indem man z.B. Notwendigkeit und die Berechtigung dieser Forderung unterstreicht. Was ein Arbeiter 1991 in 40 Stunden produzierte, produziert er heute in 17,5 Stunden. Das ist eine ungeheure Steigerung der Arbeitsproduktivität, der 6-Stundentag bei vollem Lohnausgleich von Montag bis Freitag gegen jegliche Flexibilisierung ist schon längst finanziert. Richtig ist, dass handwerkliche Betriebe entlastet werden müssen. Dazu halte ich es für richtig, eine Sozialsteuer einzuführen, die nach Umsatz berechnet und nicht nach Beschäftigten. Die Sozialversicherungsbeiträge müssen meiner Meinung nach vollständig von den Unternehmen bezahlt werden. Sie sind Lohnbestandteile. Mit einer Sozialsteuer von 6,2% des Umsatzes könnten sämtliche Sozialversicherungsbeiträge bezahlt werden und die handwerklichen Betrieben würden entscheidend entlastet auf Kosten der Profite der Konzerne, für die in der Tat kein Problem wäre.

Herzlichen Dank für ihre Frage.