Frage an Hilmar Schulz von Friedel G. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Landtagskandidat!
Wenn wir uns aktuell durch Nordrhein-Westfalen bewegen, merken wir, dass heftig auf ein Großereignis hingewiesen wird. Wir in NRW dürfen Anfang Mai einen neuen Landtag wählen. Aus diesem Grunde frage ich mich, ist es in 2010 wirklich noch von Nöten, jeden Laternenpfahl, jeden Zaun und Baum mit politischen Statements bzw. mit Abbildungen von Kandidaten zu verschandeln.
Den Arbeitsaufwand und die enormen Kosten könnte man sicherlich sinnvoll anderweitig verwenden.
Welche Meinung haben Sie zum Thema „plakative Wahlwerbung“?
Lieber Friedel Görtzen,
ich finde nicht, dass die Plakate das Stadtbild "verschandeln". Sicherlich könnten die Parteien, meine mit eingenommen, sich vieles innerhalb eines Wahlkampfes ersparen und die Materialschlacht einschränken. Aber : Plakate sollen eine Message transportieren. DIE LINKE. hat hier bewusst Themenschwerpunkte gesetzt. Die Kernthemen im Wahlkampf sind HARTZ IV abwählen, Raus aus Afghanistan, Bildung gebührenfrei, E.ON und RWE entmachten und Arbeit sichern und neue Arbeit schaffen.
Ich persönlich versuche durch eine selbstironische und frische Kampagne und dem Einsatz des Internet im Wahlkampf (www.hilmarschulz.de) Menschen zum Nachdenken anzuregen und sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die plakatiert sind.
Aber wichtiger als Plakate sind Inhalte und der Dialog mit den Menschen. Diesen führen wir bereits im Straßenwahlkampf seit Karneval. DIE LINKE. ist die Partei der sozialen Bewegungen, seien es Gewerkschaften, Bürgerinitiativen (IG Biss-Betuwe , Bündnis Sozialticket etc.) oder der entschlossene Kampf gegen Antifaschismus, wie in Duisburg-Marxloh Ende März.
Wahlkampfplakate gehören nun mal auch zum Wahlkampf. Aber ich bin nicht so vermessen, dass diese alleine Menschen dazu anregen Ihre Stimme mir zu geben. Wichtig ist es, dass die Menschen überhaupt zur Wahl gehen.
Beste Grüße
Hilmar Schulz
Weitere Fragen an Hilmar Schulz
(...) Das PolitikerInnen auch eine angemessene Bezahlung bekommen müssen steht außer Frage. Aber, und das ist der Knackpunkt, PolitikerInnen sollten sich gegen jegliche Form von Lobbismus wehren. Glaubwürdigkeit ist das höchste Gut der PolitikerInnenkaste, solche von Dir beschriebenen Beispiele fördern das sicherlich nicht und sind dementsprechend auch publik zu machen und müssen kommuniziert werden. (...)