Ist es auch in Ihrem Interesse, dass das menschengemachte Tierleid schnellstmöglich beendet wird, wie sieht Ihr Lösungsansatz aus und was tun Sie dafür?
Sehr geehrter Herr Färber,
es kann nicht sein, dass in der heutigen modernen Zeit so unglaubliches, von Menschen verursachte Tierleid herrscht. Kein Lebewesen hat so etwas verdient. Das muss ein Ende haben!
Sehr geehrte Frau D.,
vielen Dank für Ihre wichtige und berechtigte Frage. Als Landwirt liegt mir das Wohl der Tiere sehr am Herzen.
Mein Lösungsansatz basiert auf mehreren Säulen, die sowohl meine persönlichen Erfahrungen als Landwirt als auch mein Engagement als Abgeordneter widerspiegeln:
- Aufklärung und Bewusstseinsbildung: Aus meiner Erfahrung als Landwirt weiß ich, wie wichtig es ist, dass sowohl Landwirte als auch Konsumenten an einem Strang ziehen. Ich unterstütze daher Bildungsprogramme und Kampagnen, um das Bewusstsein für Tierschutzthemen zu schärfen, sodass Produkte aus höheren Haltungsstufen gezielt nachgefragt werden.
- Unterstützung für tierfreundliche Landwirtschaft: Als Landwirt habe ich selbst erlebt, wie herausfordernd und zugleich lohnend es ist, tiergerechte Haltungsformen umzusetzen. Wir müssen Anreize für Investitionen in solche Haltungsformen schaffen und die Landwirte finanziell unterstützen. Die Empfehlungen der Borchert-Kommission, die einen Investitionsbedarf von 46 Mrd. Euro bis 2040 prognostiziert hat, bieten hierfür eine solide Grundlage. Die notwendigen Mittel sind bereitzustellen und es ist sicherzustellen, dass Kosten für Stallumbauten, die an der Ladentheke nicht bezahlt werden, nicht zu Lasten der Landwirte gehen.
- Internationaler Einsatz: Tierschutz muss global zum Thema gemacht werden. Ich unterstütze internationale Abkommen und Initiativen, die darauf abzielen, den Tierschutz weltweit zu verbessern und grenzüberschreitend zu kooperieren. Eine Harmonisierung der Tierschutzstandards mit unseren europäischen Nachbarn ist dabei von großer Bedeutung, um einheitliche und hohe Tierschutzstandards zu gewährleisten.
- Forschung und Innovation: Die Förderung von Forschung und Innovation im Bereich Tierschutz ist essenziell, um neue Wege zu finden, wie wir Tiere besser schützen können. Ich setze mich dafür ein, dass entsprechende Projekte gefördert werden und neue Erkenntnisse schnellstmöglich in die Praxis umgesetzt werden.
Vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Engagement für das Wohl der Tiere.
Mit freundlichen Grüßen,
Hermann Färber
Mitglied des Bundestages
Weitere Fragen an Hermann Färber
Ich verstehe die Notwendigkeit einer gesunden und nachhaltigen Ernährung. Allerdings sehe ich mehrere Herausforderungen in der Umsetzung der vorgeschlagenen Mehrwertsteueranpassung, die ich im Folgenden erläutern möchte:
Maßregelung von oben ist der falsche Weg. Wenn wir eine CO2-Reduktion und mehr Tierwohl erwirken wollen, dann müssen wir jeden einzelnen hin zu einer Entscheidung für gesunde und nachhaltigere Ernährung bestärken.
Die gestiegenen Anforderungen in der Lebensmittelkontrolle, die wachsende Rechtsmaterie, aber auch die Industrialisierung in der Lebensmittelherstellung, erfordern eine grundlegende Überarbeitung der Anforderungen, Qualifikationen und Nachweise von Lebensmitttelkontrolleuren.
Wenn wir mehr Tierwohl wollen, brauchen wir auch ein Tierwohl-Kennzeichengesetz, das die Tierhaltungsstandards anhebt und gleichzeitig mit einem flankierenden Finanzierungskonzept landwirtschlichen Betrieben die Perspektive gibt, diese Standards umzusetzen und selbst weiter zu entwickeln