Frage an Herlind Gundelach von Lutz D. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Dr. Gundelach,
unmittelbar vor bekannt werden des Dieselverbrechens von VW habe ich aus demselben Hause ein betrügerisches Produkt für gut 60.000 € neu erworben.
Jetzt ist dies KleptoProdukt Deutscher Manger und Ingenieurskunst keine 15.000 € mehr wert bei einer 30.000 Km Laufleistung. Ein Wertverlust von 75% innerhalb von 2 Jahren.
Man hat mir beim Kauf versichert, ich würde mit dem Erwerb das Optimum für die Umwelt leisten.
Als langjähriger CDU – Wähler aus Hamburg – Bergedorf, frage ich mich warum die CDU ein
Gesetz zur Sammelklage für vorsätzlich geschädigte KFZ – Käufer kategorisch ablehnt und
verhindert ?
Was steckt dahinter ?
Woher nimmt die CDU die Konnivenz gegen über der kriminellen Vereinigung der betrügerischen Deutschen KFZ – Industrie ?
Es werden vorsätzlich Millionen von Deutschen KFZ Besitzer betrogen und enteignet. Es wird vorsätzlich die Gesundheit von Millionen Menschen für das Wohlbefinden der der KFZ – Industrie und deren Shareholder Values geopfert.
Warum diese Verachtung dem Steuerzahler und Wähler gegenüber ?
In Erwartung Ihrer geschätzten Erwiderung und freundlichem Gruß
L. D.
Sehr geehrter Herr D.,
Ihr Ärger ist mehr als berechtigt und es ist nur selbstverständlich, dass Sie als KFZ-Besitzer nicht für das kriminelle Verhalten der deutschen Automobilindustrie büßen dürfen. Es handelt sich hier offenkundig um einen gezielten Betrug am Käufer, ja an der gesamten deutschen Öffentlichkeit, für den die Hersteller gerade stehen müssen. Dies war auch die ganz klare Aussage des sog. Diesel-Gipfels der Politik mit den führenden deutschen Automobilherstellern.
Was für mich allerdings nicht so klar ist, ist die Frage, ob Sammelklagen für die betroffenen Autobesitzer das beste Instrument sind, um ihr Recht einzuklagen. Ich bin keine Juristin. Dennoch hege ich Zweifel, ob dieses Mittel wirklich kompatibel zu unserem deutschen Rechtssystem ist.
In den USA haben Sammelklagen eine lange Tradition, jedoch ist das amerikanische Rechtssystem nicht mit dem deutschen vergleichbar. Dort hat sich zudem aufgrund der Möglichkeit von Sammelklagen eine ganze Klage-Industrie entwickelt. Ich gebe zu, dass ich mir diese Geldmacherei mit den Rechten der Bürgerinnen und Bürger für uns nicht wünsche.
Dennoch wird die Politik in Deutschland eine Lösung erarbeiten müssen, damit Sie als KFZ-Besitzer Ihr Recht bekommen. Ich bin Ihnen gegenüber ganz offen: Ich weiß heute noch nicht, wie wir am besten vorgehen sollten. Es werden aktuell verschiedene Möglichkeiten geprüft. Aber ich versichere Ihnen, dass ich mich dafür einsetzen werden, dass wir ein wirksames und rechtlich einwandfreies Instrument finden.
Freundliche Grüße
Herlind Gundelach