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Herlind Gundelach
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Frage von Frank S. •

Frage an Herlind Gundelach von Frank S. bezüglich Jugend

Liebe Frau Gundelach,
immer mehr ältere Menschen und immer weniger Kinder! "Kaum" noch jemand der in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt. Sollten Sie hier nicht dringend eine Initiative starten um Deutschland zum kinderfreundlichsten Land Europas machen? Diese Aktion würde auch ehemalige CDU Wähler bzw. Eltern sicherlich positiv stimmen! Aber das ist nur ein kleiner Aspekt. Wir brauchen Kinder für unser Land nicht nur damit wieder mehr Steuerzahler haben sondern auch ihrer selbst willen.Wann fangen wir damit an? Und falls Sie Geld benötigen, nehmen Sie den jetzigen Soli und wandeln diesen in einen KINDERSOLI um. Für Kinder, Eltern, Erzieher, Hebammen usw. Das wären dann ca. 14 Miliarden im Jahr! Ich würde mich freuen wenn Sie hier meine Ideen aufgreifen würden und mir persönlich antworten könnten.Vielen Dank

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schwoch,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage!

Familien sind das Fundament unserer Gesellschaft. In der Familie suchen und finden Menschen Liebe, Geborgenheit und gegenseitige Unterstützung. Wir als CDU/CSU-Fraktion bekennen uns daher ausdrücklich zum Verfassungsgebot der besonderen Förderung von Ehe und Familie. Die Familienplanung ist und bleibt dabei aber eine höchstpersönliche Entscheidung, die jeder für sich individuell treffen muss. Unser Ziel ist es, alle Frauen und Männer bestmöglich in Ihrem Kinderwunsch zu unterstützen.

Dazu gehört selbstverständlich auch die finanzielle Entlastung und Förderung von Familien, die wir bereits verbessert haben und in der Zukunft noch weiter optimieren werden.

Durch die Einführung des Elterngeldes wurde es jungen Familien ermöglicht, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Das kürzlich beschlossene Elterngeld-Plus wird dieses Erfolgsmodell noch verbessern, denn die Kombination von Teilzeit und Elterngeldbezug wird attraktiver. Dies kommt besonders den Wünschen vieler Eltern entgegen, früher nach der Geburt eines Kindes wieder erwerbstätig zu sein.

Der Partnerschaftsbonus setzt überdies Anreize für eine gleichberechtigte Aufteilung der Aufgaben in der Familie und der Erwerbsarbeit zwischen den Elternteilen: Wenn Mutter und Vater sich für mindestens vier aufeinanderfolgende Lebensmonate des Kindes Erziehungs- und Erwerbspflichten teilen und gleichzeitig zwischen 25 und 30 Wochenstunden erwerbstätig sind, können sie vier zusätzliche Elterngeld Plus-Monate erhalten.

Die Flexibilisierung der Elternzeit gibt den Eltern außerdem die Möglichkeit, sich mehr Zeit für die Familie zu nehmen, wenn sie sie je nach persönlichem Bedarf besonders benötigen: Künftig können von den insgesamt 36 Monaten Elternzeit 24 (statt bisher 12) Monate bis zum 8. Lebensjahr des Kindes in Anspruch genommen werden.

Um im Anschluss eine gute Vereinbarkeit von Familie Anschluss zu ermöglichen, fördert der Bund den Ausbau der Kinderbetreuung. Um den Ländern und Kommunen unter die Arme zu greifen, haben wir bis heute 5,4 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt.

Der Deutsche Bundestag hat ferner das dritte Investitionsprogramm Kinderbetreuungsausbau verabschiedet, das weitere bis zu 550 Mio. Euro für die Schaffung neuer U3-Plätze bereitstellt. Die Länder können diese Mittel ab dem 1.1.2015 bewilligen. Mit dem Geld können gegenüber den bisher zugesagten 780.000 Plätzen zusätzlich rund 30.000 neue U3-Plätze geschaffen werden. Darüber hinaus wird der Bund 2017 und 2018 die finanzielle Unterstützung der Länder für die Betriebskosten von 845 Mio. Euro auf 945 Mio. Euro jährlich erhöhen. Wie bisher können mit den Mitteln des Sondervermögens Neubau-, Ausbau-, Umbau- sowie Sanierungs- und Renovierungskosten finanziert werden. Allerdings immer nur dann, wenn durch diese Maßnahmen zusätzliche U3-Plätze entstehen.

Der massive Ausbau der U3-Plätze hilft nicht nur, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, sondern trägt auch dazu bei, das Armutsrisiko aller Familien mit Kindern bis zwölf Jahre deutlich um rund sieben Prozentpunkte zu senken. Darüber hinaus wird damit gezielt den Bedürfnissen von Alleinerziehenden und Studierenden Rechnung getragen. Denn auch Studium und Elternschaft sollen sich nicht ausschließen.

Zur Verbesserung der Qualität der Kinderbetreuung werden außerdem das erfolgreiche Programm „Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration“ im Etat 2015 mit 126 Mio. Euro und die Bundesinitiative „Frühe Hilfen“ mit 51 Mio. Euro verstetigt.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Herlind Gundelach