Herbert Utz
FÜR VOLKSENTSCHEIDE
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Frage von Andreas L. •

Frage an Herbert Utz von Andreas L. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Herbert Utz,

inwiefern wollen Sie die einzelnen Mitglieder unserer Gesellschaft unterstützen, Familien zu gründen - und helfen, dass diese auch gelingen und nicht wieder zerbrechen?

Vernünftig:
Finanzielle Rahmenbedingungen, Wohnraum, Betreuungsmöglichkeit. Wie lange (14 Monate ist der Stand heute, gestern waren es 3 Jahre) sollte die alleinige Betreuung durch die Eltern gefördert werden?
Wie soll gefördert werden, wenn nicht einer alleine die Betreuung ausführt, sondern beide in Teilzeit?
Bis wann, bzw. ab wieviel Kindern sollte die elterliche Bereuungsarbeit finanziell honoriert werden, wenn diese nicht extern, sondern intern in Voll- oder Teilzeit ausgeübt wird?

Emotional:
In wiefern kann Politik gerade den jungen Bürgern in ihrer Liebes- Beziehungs- und Konfliktfähigkeit helfen und in Krisen geratenen Eltern den Glauben in eine lebenswerte, gemeinsame Zukunft stärken?

Körperlich:
Gesunde Sexualität (beziehungsfördernd nicht zerstörend)
"Unter den Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahren konsumierten bis zu 90 Prozent bereits pornografische Inhalte, berichtete der Sexualexperte Rolf Trauernicht. Er sagte, als internetsexsüchtig gälten in Deutschland rund 700 000 Menschen, die pro Woche mehr als 35 Stunden pornografische Online-Angebote nutzen."
http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article967991/Stoppschild-statt-Kinderporno-im-Internet.html
Peter Falk (SPD-Kandidat aus FFB) sagte mir zur letzten Wahl am Telefon, dass es in Münchens ca. 10.000 Prostituierte gäbe, was für mich bedeutet, dass es eine ungeheure Zahl von Männern geben muß, die hier eine Nachfrage haben.

Analog zu Zigaretten könnte ich mir Warnungen vorstellen wie:
Der Konsum dieser Dienstleistung kann ihr Frauenbild / ihre Beziehungsfähigkeit / ihr Sexualleben negativ beeinflussen. Außerdem empfinde ich in der Öffentlichkeit erkennbare Erotikanbieter als Zumutung.

mit liebem Gruß
Andreas Landgraf

Antwort von
FÜR VOLKSENTSCHEIDE

Sehr geehrter Herr Landgraf,

vielen Dank für Ihre Frage.

Sie sprechen wichtige gesellschaftliche Probleme an, die viele Menschen beschäftigen und wie Sie beobachte ich - nicht zuletzt als Vater - einige der von Ihnen geschilderten Entwicklungen mit Sorge.

Die Politik kann meines Erachtens nur Rahmenbedingungen für Familien und Erziehende schaffen, für das Gelingen seiner Partnerschaft jedoch ist jeder Einzelne selbst verantwortlich und immer wieder gefordert.

Vielleicht erwarten wir gerade beim Thema Familie und Beziehungen zuviel von der Politik, vielleicht überfordern wir uns mit überhöhten Idealvorstellungen aber auch selbst.

Eine heile Welt hat es in dieser Hinsicht wohl nie gegeben: Noch bis weit in das 20. Jahrhundert hinein wurden Ehen aus rein wirtschaftlichen Interessen geschlossen - oft ohne die Wünsche der künftigen Eheleute zu berücksichtigen. In den frühen 60er-Jahren gab es noch den Kuppelparagraphen, Homosexualität war strafbar, bei Scheidungen galt das Schuldprinzip.

Viel hat sich inzwischen getan: Wir sind freier - aber wir tragen auch mehr Verantwortung.

Auch wird es immer schwieriger, den Begriff "Familie" zu definieren. Ist ein kinderloses Ehepaar eher als Familie zu bezeichnen als eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern? Das Steuerrecht scheint das so zu sehen; zumindest wird die alleinerziehende Mutter benachteiligt: Es gibt das Ehegattensplitting aber kein Familiensplitting.

Möglicherweise wären auch ein bedingungloses Grundeinkommen und Wahlrecht ab Geburt (stellvertretend ausgeübt von den Erziehungsberechtigten) langfristige Perspektiven, Familien zu fördern. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass sich dafür schon in den nächsten Jahren ein Konsens finden wird.

Aber wir sollten alle darüber nachdenken, wie wir uns die Zukunft in der Familienpolitik wünschen, und gemeinsam daran arbeiten.

Aus diesem Grunde wünsche ich mir eine stärkere politische Beteiligung aller und stehe mit meiner Kandidatur für Volksentscheide.