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Herbert Reul
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Frage von Martin von K. •

Frage an Herbert Reul von Martin von K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Reul,

halten Sie es für möglich eine Norm für Batterien in Kraftfahrzeugen einzurichten und verpflichtend vorzuschreiben, zumindest was Form, Größe und Lage der Kontakte angeht?

Und halten Sie es für möglich mit Hilfe einer derartigen Norm das "Stromtanken" durch den schnellen Austausch der Batterien - versehen mit einem "Pflichtpfand" - an allen (größeren) Tankstellen zu ermöglichen, um somit dem Elektroauto eine bessere Infrastruktur zu bieten?

Falls Sie dies nicht für möglich halten, bitte ich Sie die Probleme hierbei zu erläutern.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Ketteler

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Ketteler,

Stand der Dinge im Hinblick auf die Normung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ist folgender: die Generaldirektion Unternehmen und Industrie der EU-Kommission ist dabei, den im Bereich der Elektrotechnik erfahrenen europäischen Normungsorganisationen CEN, CENELEC und ETSI im Bereich "Aufladen von Elektrofahrzeugen" einen Normungsauftrag zu erteilen.

Der Entwurf dazu sieht vor, dass dieser breit gefasst wird. Normen sollen entwickelt oder bestehende Normen überprüft werden, um Folgendes zu erreichen:

a) Interoperabilität und Konnektivität soll gewährleistet werden zwischen der Stromquelle und der Ladestation bzw. dem Ladegerät (einschließlich der Ladestationen/-geräte für herausnehmbare Batterien) von Elektrofahrzeugen, damit diese(s) Ladestation/-gerät in allen EU-Mitgliedstaaten angeschlossen und betrieben werden kann.

b) Interoperabilität und Konnektivität soll gewährleistet werden zwischen der Ladestation (wenn im Fahrzeug kein Ladegerät integriert ist), dem Elektrofahrzeug und der herausnehmbaren Batterie, so dass eine Ladestation bzw. ein Ladegerät an jedes Elektrofahrzeug und seine Batterie angeschlossen, betrieben und zur Wiederaufladung genutzt werden kann."

"Smart charging" und Sicherheitsrisiken sollen ebenfalls berücksichtigt werden.

Sinn und Zweck einer gemeinsamen europäischen Norm ist es, die Nachteile zu vermeiden, die durch einen Flickenteppich an verschiedenen, untereinander nicht kompatiblen Ladesystemen entstehen würden.
Wenn die EU-Kommission den Normungsauftrag an die Normungsorganisationen erteilen wird, ist zumindest der erste Schritt geschafft- dann ist es an den Normungsorganisationen, diesen Auftrag anzunehmen und adäquate Standards zu entwickeln. Ich stehe hinter dem Prinzip des "New Approach", bei dem die Politik die Rahmenbedingungen vorgibt und die praktische Ausarbeitung in den Händen der Fachfrauen und -männer in der Industrie liegt. Das Ergebnis der so entwickelten Normen kann und sollte die Politik nicht vorwegnehmen.

Die Verbesserung der Ladeinfrastruktur für Elektroautos umfasst auch nicht nur Normen für den Batterieaustausch. Für einen flächendeckenden Einsatz von Elektrofahrzeugen bedarf es vor allem einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur, die es ermöglicht, die Standzeit des Fahrzeugs effizient als Ladezeit zu nutzen.

Der Batterieaustausch beim Elektroauto ist meiner Ansicht nach auf lange Sicht auch nicht der Königsweg. Ziel des Batterieaustausches ist primär, die bislang noch sehr langsame Ladezeit der Elektroautos auszugleichen und so eine Erhöhung der Reichweite der Fahrzeuge herbeizuführen, damit auch größere Distanzen ohne lange Ladepausen zurückgelegt werden können.

Der Fokus in der Entwicklung sollte daher meines Erachtens auf schnelleren Ladezeiten und leistungsfähigeren Batterien liegen.

Viele Grüße

Herbert Reul

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