Frage an Henry Ruß von Dieter R. bezüglich Bildung und Erziehung
Wie sehen Sie die Möglichkeit des jahrgangsübergreifenden Unterricht bis zur 4. Klasse in Sachsen, um weitere Schulschließungen zu vermeiden?
Dieter Riedler
Ich befürworte den jahrgangsübergreifenden Unterricht ("Jena-Plan") in bestimmten Fällen. Ziel ist es, Kinder individueller zu fördern. So können Kinder, denen das Lernen etwas leichter fällt, den Jahrsgangsstoff in zwei Jahren absolvieren, während andere 3 Jahre Zeit bekommen. Sie bleiben dabei aber nicht sitzen.
Die Jüngeren lernen so nicht nur von den Älteren, sondern die Älteren bauen eine soziale Kompetenz auf, indem sie für die Jüngeren da sind. So lernen die Kinder nicht nur vom Lehrer.
Eine grundlegende Voraussetzung dafür ist jedoch die Eignung der Lehrer. Mit der "normalen" Ausbildung ist dies derzeit nicht zu schaffen. Es müssen also Voraussetzungen geschaffen werden, damit junge Lehrer die Kenntnisse und Fähigkeiten erlangen können.
Besonders auch im ländlichen Raum könnte dies eine Form des Unterrichts sein, Schulschließungen zu vermeiden.