Frage an Helmut Kuhne von Johannes K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Kuhne,
anlässlich der Wahlen zum europäischen Parlament möchte ich Ihnen eine Frage stellen, von deren Beantwortung ich u. a. auch meine Entscheidung, welchem Kandidaten ich schlussendlich meine Stimme geben werde, abhängig mache.
Nach meinem Dafürhalten führt die deutsche Sprache in Brüssel und in den politischen Gremien der EU ein Schattendasein. Das hat nicht nur handfeste wirtschaftliche Nachteile für uns, sondern wird auch dem Deutschen als meistgesprochene Erstsprache in Europa nicht gerecht.
Meiner Meinung nach tun die deutschen Parlamentarier nichts oder viel zu wenig, um diesen offensichtlichen Missstand zu beseitigen. Obwohl Deutsch offiziell eine der drei Amtssprachen der EU ist, wird seit geraumer Zeit versucht, deren Status als Amtssprache zu untergraben. Dass sich unsere Abgeordneten dagegen wehren oder gar auflehnen, habe ich noch nicht gehört.
Meine konkrete Frage an Sie ist, welche Meinung Sie zu diesem Problem haben, besser gesagt, was Sie dagegen zu unternehmen gedenken.
Für Ihre Antwort bedanke ich mich im Voraus sehr herzlich, und wenn Sie mich noch vor der Stimmabgabe erreichen sollte, wäre ich Ihnen ganz besonders dankbar.
Mit freundliche Grüßen
Johannes Kleiner-Böhm
Sehr geehrter Herr Kleiner-Böhm,
vielen Dank für Ihre mail. Sie gibt mir Veranlassung noch einmal auf zwei Punkte zu verweisen:
1. als abgeordnetenwatch seinerzeit auch die Europaabgeordneten auf seine website nahm, habe ich Ihnen geschrieben, dass ich nicht für Fragen aus allen Himmelsrichtungen und aus allen möglichen Sachgebieten zur Verfügung stehe, sondern nur aus meinem Wahlkreis (seinerzeit geographisch beschrieben) und meinem Arbeitsfeld Aussen- und Sicherheitspolitik. Insofern wäre eine Zusendung dieser Frage an mich an mich ohnehin gegenstandslos.
2. da abgeordnetenwatch offensichtlich Fragen unabhängig von Wahlkreis oder sachlicher Zuständigkeit weiterleitet, fiel es Ihnen folgerichtig vor einigen Monaten auf, dass fachlich nicht zuständige Abgeordnete mit vorformulierten Standardantworten reagierten. Das ist eine völlig nachvollziehbare Praxis für jeden, der ein bißchen Ahnung von der Arbeitsteiligkeit von Parlamenten hat. Anstatt Ihre Praxis umzustellen, z. B. Fragen nur entsprechend der Ausschußzugehörigkeit weiter zu leiten, haben Sie das Problem den Abgeordneten auf die Türschwelle gelegt, indem Sie angekündigt haben, "Standardantworten" als solche zu kennzeichnen. Fachlich nicht zuständige Abgeordnete haben damit nur die Alternative entweder als Antwortverweigerer oder als Dummköpfe da zu stehen, die vorgekaute Antworten weiterleiten. Ich habe Ihnen daraufhin gemailt, dass ich die Zusammenarbeit mit Ihnen einstelle. Es gibt keinen Grund für mich, diese Entscheidung zu ändern.
Mit freundlichen Grüßen!
Helmut Kuhne, MdEP