Frage an Helmut Barthel von Wilfried H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Barthel,
Es ist ja lobenswert, dass man für die Verlagerung von Straße auf Schiene kommen möchte. Dieses wird ja nun auch schon praktiziert, stellt sich für uns die Frage: hat überhaupt jemand einmal darüber nachgedacht, das es Anwohner an den Bahnstrecken gibt, die dadurch natürlich einen deutlich erhöhten Lärm ertragen müssen. Wir zum Beispiel wohnen direkt in Trebbin gegenüber dem Bahnhof. Wir bekommen nicht nur den Lärm der Züge mit, sondern auch noch die lästigen, fehlerhaften, unwahren, nutzlosen Lautsprecher durchsagen zu hören. Diese sind teilweise falsch, überschneiden sich, werden abgeschnitten und vor allen Dingen viel zu laut. Die Güterzüge, 24 Stunden lang, quietschen, das man sich die Ohren zuhalten muss, unser Haus wackelt regelrecht Möbelinventar wackelt bei Durchfahrt von. ICE`s. Diese werden immer schneller, wackel wackel dadurch hat unser Haus schon mehrere Risse, alles wackelt, wenn ein ICE durchfährt natürlich genauso auch bei Güterzügen Das ist eine wahre Pracht. Wir warten nur noch darauf, wann das Haus zusammen fällt. Was wollen Sie als zukünftiger gewählter Landtagsabgeordneter dagegen tun oder ist Ihnen das egal? Lärmschutz ist da, wo am lautesteten gebrüllt wird.
Mit freundlichen Grüßen
W. H.
Sehr geehrter Herr Hoffmeister,
Lärmschutz und die Minderung von Lärmemissionen sind für mich ein wichtiges Anliegen. Alle Verursacher von Lärm stehen aus meiner Sicht in der Verantwortung Ursachen für Lärm zu ermitteln und konsequent zu reduzieren. Lärm ist nicht nur störend, sondern auf die Dauer auch gesundheitsschädigend. Deshalb muss hier Abhilfe geschaffen werden.
Nun zu den konkreten Hinweisen und Kritikpunkten. Auch die Deutsche Bahn AG hat sich Lärmschutzziele gesetzt. Im Mittel soll der Schienenverkehrslärm bis 2020 um 10 Dezibel (dB (A)) reduziert werden – dies entspricht in der menschlichen Wahrnehmung einer Halbierung der Lautstärke. Dazu gibt es nach Angaben der DB AG zwei Ansätze: ortsfester Lärmschutz an der Infrastruktur und Lärmminderung am Fahrzeug. Zu den ortsfesten Maßnahmen zählen in erster Linie Schallschutzwände und Einrichtungen wie niedrige Schallschutzwände, Schienenstegdämpfer oder Schienenschmiereinrichtungen direkt am Gleis.
Die zweite Maßnahmengruppe setzt auf schallmindernde Maßnahmen an Fahrzeugen. Diese bekämpfen den Lärm direkt an der Quelle. Die Umrüstung der Bestandsgüterwagen auf die lärmarmen Verbundstoffbremssohlen – die sogenannte „Flüsterbremse“ ist bis 2020 geplant. Soweit die DB AG.
Ich werde mich umgehend schriftlich mit der DB AG in Verbindung setzen, um zu erfahren welche der Schallschutz-Maßnahmen wann auf der Anhalter Bahn, im Bereich Trebbin, zum Tragen kommen. Dabei werde ich auch das Thema Vibrationsübertragung auf Ihre Wohnung ansprechen. Mein Schreiben erhalten Sie zur Kenntnis. Die Antwort der DB AG selbstverständlich auch.
Als Landtagsabgeordneter sind meine direkten Einflussmöglichkeiten auf ein Bundesunternehmen sehr begrenzt. Ich werde Ihr Anliegen deshalb auch an die Kollegen der SPD-Bundestagsfraktion weitergeben.
Zum Thema Belästigung durch Lautsprecherdurchsagen hoffe ich eine schnelle Lösung durch meinen Kontakt zum Bereich Station und Service der DB AG zu erreichen. Auch darüber halte ich Sie auf dem Laufenden.
Um mir noch ein konkreteres Bild machen zu können, würde ich mich gern mit Ihnen vor Ort treffen. Bitte melden Sie sich dazu in meinem Bürgerbüro in Ludwigsfelde, Potsdamer Straße 76, Telefon 03378/8119701.
Beste Grüße
Helmut Barthel