Frage an Hellmut Königshaus von Johannes S. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Frau Königshaus,
leider soll das Programm des RBB namens ´Multikulti´ um 4 Mio € zu sparen abgeschaltet werden.
Das Programm ist einzigartig und sehr wichtig für alle Migranten in ganz Deutschland zudem für die moderne Außendarstellung Deutschlands.
Es kann nicht sein, dass Sie dazu schweigen.
Können Sie sich dafür einsetzen es zu erhalten?
Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr Steigner,
ich bedauere es so sehr wie Sie, dass ein inzwischen schon traditionsreiches und integratives Programm, wie es radiomultikulti war, nun seinen Betrieb einstellen musste.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Ein wesentlicher liegt jedoch sicher darin begründet, dass die Hörerresonanz für das Programm allem Anschein nach zu gering war, um es in gewohnter Weise weiterzuführen. Es wäre sicher eine andere Entscheidung getroffen worden, wenn alle die, die jetzt protestieren, das Programm auch regelmäßig gehört hätten. Wie alle umlagefinanzierten Institutionen leidet zudem natürlich auch der rbb unter der geringen Kauf- und Wirtschaftskraft in Berlin, die zu zahlreichen Gebührenbefreiungen und damit auch zu geringeren Einnahmen der Rundfunkanstalt führen. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk kann eben nicht im eigentlich wünschenswerten Umfang stattfinden, wenn dafür nicht ausreichend Gebühren zur Verfügung stehen. Ich muss daher die Entscheidung der rbb-Intendantin, den Sendebetrieb von radiomultikulti einzustellen, akzeptieren, auch wenn ich sie natürlich bedauere.
Glücklicherweise wird aber auch in Zukunft ein dem bisherigen Programm radiomultikulti ähnliches Programm vom WDR im Sendebereich des rbb zu empfangen sein, wenn auch in reduzierter Form. Auch habe ich gehört, dass ab Februar diesen Jahres ein alternatives und nicht vom rbb produziertes Internetangebot mit dem Namen multicult2.0 gestartet werden soll, um die von Ihnen beklagte Lücke zu füllen. Ich selbst habe bereits vorgeschlagen, dass die Landesrundfunkanstalten enger mit der Deutschen Welle zusammenarbeiten und dort auch einige der Programme austauschen oder sogar parallel senden. Dank der Digitaltechnik wäre das machbar.
Ich hoffe wie Sie, dass sich für die Problematik, besonders auch im Sinne der Interessen unserer ausländischen Mitbürger, eine dauerhafte und befriedigende Lösung finden wird.
Mit freundlichen Grüßen
Hellmut Königshaus
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