Frage an Hellmut Königshaus von Dr. Dietmar F. bezüglich Wirtschaft
Werter Herr Königshaus,
wieso stemmt sich die FDP nicht wie die PDS offiziell gegen einen IKB-Verkauf in einem derartigen Marktumfeld? Sie hat schließlich auch einen Sitz im Verwaltungsrat der KfW und könnte zahlreiche weitere Mitglieder aus Verbänden und Bundestag hinter sich bringen. Könnte so nicht der Schaden gemindert werden?
Beste Grüße
Dr. oec. D. Feesch
Sehr geehrter Herr Feesch,
Der Vertreter der FDP im Verwaltungsrat, mein Kollege Koppelin, hat dort GEGEN den Verkauf gestimmt - leider fand er dabei den übrigen Mitgliedern kaum Unterstützung. Oskar Lafontaine beispielsweise ist gar nicht erst zur Sitzung erschienen.
Die FDP-Bundestagsfraktion hat sich im Übrigen als erste Fraktion im Bundestag um Aufklärung in diesem Skandal bemüht und wird das auch weiter tun. Für uns ist mit dem Verkauf der IKB der Fall keinesfalls abgeschlossen. Vor allem wollen wir wissen, was der Verkauf die Steuerzahler am Ende kosten wird. Die Antwort auf diese Frage bleibt die Bundesregierung weiter schuldig.
Klar ist schon heute, dass der Bund erneut zur Kasse gebeten wird. Der nunmehr erzielte Verkaufserlös liegt deutlich unter dem von Finanzminister Steinbrück angekündigten Betrag von 800 Millionen Euro. Damit klafft erneut eine Lücke im Rahmen des 3. Rettungspaketes, das der Finanzminister im Februar 2008 der KfW fest zugesagt hatte. Die FDP-Bundestagsfraktion wird sich weiter für umfassende Aufklärung einsetzen und wir schließen auch nicht aus, dass wir dazu einen Untersuchungsausschuss brauchen werden.
Mit freundlichem Gruß
Hellmut Königshaus