Frage an Hellmut Königshaus von Jan N. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Königshaus,
ihre Partei tritt vehement für Steuersenkungen ein.
Wäre es nicht klüger, die Steuern da zu lassen wo sie sind und dafür lieber die Sozialabgaben zu senken?
Mit geringen Sozialabgaben hätte jeder Arbeitnehmer mehr Geld in der Tasche und Arbeit würde auch billiger werden. Jemand der wenig verdient hätte auch mehr und würde das sofort wieder ausgeben. Bei einer Senkung der Lohnsteuer profitieren doch in ertser Linie die Vielverdiener, weil jemand der wenig verdient, wenig bis keine Steuer zahlt. Aber jemand der schon viel hat, wird das zusätzliche Geld doch nicht sofort wieder ausgeben, er hat ja schon vieles bis alles.
Wieso tritt die FDP nicht für eine Senkung der Sozialabgaben ein?
Sehr geehrter Herr Neumann,
vielen Dank für Ihre Mail vom 4.11.2009.
Ziel liberaler Sozialpolitik ist es, den Gesamtsozialversicherungsbeitrag langfristig unter 40 Prozent zu halten. Den Bürgern muss mehr Netto vom Brutto übrig bleiben, die Unternehmen müssen von den hohen Lohnnebenkosten entlastet werden. Das schafft Arbeitsplätze und belässt den Bürgerinnen und Bürgern größeren finanziellen Spielraum, um privat vorzusorgen. Im Koalitionsvertrag stehen daher z.B. auch die Abkopplung der Kosten für Gesundheit von den Arbeitskosten, die Einführung einer kapitalgedeckten Pflegeversicherung; aber auch die Stärkung der kapitalgedeckten Altersvorsorge, um Stabilität der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung zu erreichen.
Sicherlich müssen wir in den kommenden vier Jahren grundlegende strukturelle Reformen tätigen. Die FDP wird sich in jedem Fall auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Bürgerinnen und Bürger weiter entlastet werden. Denn gerade in Zeiten der Krise ist mehr Netto vom Brutto das beste Konjunkturprogramm.
Mit freundlichen Grüßen
Hellmut Königshaus