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Helin Evrim Sommer
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Frage von Andreas G. •

Frage an Helin Evrim Sommer von Andreas G. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Baba-Sommer,

in Ihrer Antwort auf die Frage von H. J. zur Zukunft der Welsegalerien schreiben Sie, ich hätte als Baustadtrat kein Konzept zum Erhalt der Einzelhandelsstruktur vor Ort. Das erstaunt mich, weil ich mit dem Investor TenBrinke gerade zu diesem Thema sehr intensive Gespräche geführt habe, um die Mischung der Gewerbe am Standort zu erhalten und weitere Gewerbetreibende in den Welsegalerien unterzubringen. Für die Welsegalerie 2 stehen die neuen Nutzer bereits fest. Es handelt sich um Kaisers, Netto und Rossmann. Ergänzt wird dieses Angebot um den bisherigen Zeitungs- und Tabakladen, ein Café und einen Imbiss. Und vor der Welsegalerie 2 entsteht ein neuer attraktiver Stadtplatz.

Mehr Gewerbetreibende können am Standort Welsegalerie 2 nicht untergebracht werden, weil das Grundstück im Erdgeschoss dafür zu klein ist und die Händler nicht bereit sind, in ein Obergeschoss zu ziehen. Um dieses Problem zu lösen, habe ich mit TenBrinke vereinbart, dass zusätzliche Gewerbetreibende in der neuen Welsegalerie 1 berücksichtigt werden und dort auch Mietverträge erhalten. TenBrinke verpflichtet sich, allen Gewerbetreibenden, die in den vergangenen Jahren ihre Miete ordentlich bezahlt und ordnungsgemäße Steuererklärungen beim Finanzamt abgegeben haben, neue Mietverträge anzubieten. Insofern wird sich die Situation im Welsekiez mit dem Neubau der Welsegalerien deutlich verbessern.

Wir haben diese Planungen auf einer Einwohnerversammlung am 28. Juni in der Welsegalerie 2 öffentlich vorgestellt und diskutiert. Und vor Baubeginn wird es eine weitere Einwohnerversammlung geben, auf der die genauen Baupläne noch einmal öffentlich dargestellt werden.

Sie waren zwar auf dieser ersten Einwohnerversammlung anwesend, aber warum haben Sie sich nicht weiter mit diesem Thema und den Sorgen der Einzelhändler beschäftigt? Und warum schreiben Sie H. J., ich hätte kein Konzept? Nur weil Sie es nicht kennen?

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Geisel

Pressefoto Helin Evrim Sommer
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Geisel,

vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar und die angehängte Frage. Das Konzept des Investors TenBrinke kennen wir bereits seit einiger Zeit. Es hat uns, der Partei DIE LINKE Lichtenberg, demonstriert, dass Sie viel zu wenig Raum für Kleingewerbe vorsehen. Genau darum geht es: Wo soll denn der Friseur hin? Wo denn die Blumenhändlerin oder der Schuster? Diese würde nach Ihrem Konzept in der neuen Welsegalerie 2 fehlen und damit im gesamt Kiez. Ihnen ist sicherlich nicht ganz bewusst, was das bedeutet, insbesondere für ältere Menschen, die nicht einfach bis in das Lindencenter gehen können?

Darüber hinaus sind die Pläne für die Welsegalerie 1 noch gar nicht bekannt. Angeblich sind sie noch offen. Wird es dort genauso aussehen, wie in der Welsegalerie 2?

Entweder haben Sie das Problem nicht verstanden oder Sie versuchen es zu ignorieren. Das machte die Einwohnerversammlung am 28. Juni in der Welsegalerie 2 deutlich. Die Bürgerinnen und Bürger waren zu recht erbost über Ihr Auftreten. Das von Ihnen ausgehandelte Konzept vernichtet die Existenz mehrerer Kleingewerbetreibender und ignoriert darüber hinaus die Bedürfnisse der Menschen im Welsekiez. Die Bürgerinnen und Bürger haben dies auf der Versammlung deutlich gemacht und Sie sogar dafür ausgebuht!

Nun wenden sich vermehrt die Bürgerinnen und Bürger des Welsekiezes an mich als direkt-gewählte Abgeordnete. Es ist kein Geheimnis, dass wir als LINKE in Lichtenberg derzeit intensiv nach alternativen Orten zur Unterbringung der nicht in der neuen Welsegalerie 2 berücksichtigten Kleingewerbetreibenden suchen. Eigentlich fällt das in Ihren Zuständigkeitsbereich als Baustadtrat.

Mit freundlichen Grüßen,

Evrim Baba-Sommer