Frage an Helge Lindh von Juergen V. bezüglich Menschenrechte
Sehr geehrter Herr Lindh,
der Aktivist Joshua Wong ist zu 13 Monaten Haft verurteilt worden.
Noch vor kurzem ist Ihr Parteikollege Außenminister Maas zusammen mit Joshua Wong vor die Springer Presse getreten.
Wie werden sie sich jetzt gegenüber China für Ihn einsetzen?
Vor kurzem wurde zu Recht der Missbrauch des Namens Sophie Scholl, die mutig einer Diktatur entgegentrat, kritisiert .
Nun kann sich ihre Partei für J. Wong einsetzen, der für Freiheitsrechte in Hongkong eintritt.
Wird die SPD J. Wong unterstützen, indem sie sich für seine Freilassung einsetzt?
Mit freundlichen Grüßen
J. V.
Sehr geehrter Herr Vanselow,
die Verurteilung von Joshua Wong habe ich mit größter Bedrückung und Empörung verfolgt. Wieder einmal wird klar und deutlich, wie sehr rechtsstaatliche und demokratische Prinzipien in Hongkong durch den Einfluss von Peking unter Beschuss geraten sind. Dass in der chinesischen Sonderverwaltungszone seit Inkrafttreten des neuen Staatssicherheitsgesetzes Ende Juni zahlreiche Aktivist*innen, Vertreter*innen der Demokratiebewegung und Journalist*innen festgenommen worden sind, führt vor Augen, wie China die Freiheit in Hongkong immer mehr abzuschaffen versucht. Proteste wurden untersagt, die Parlamentswahl wird verzögert und seit November ist die Opposition im Hongkonger Parlament ausgeschlossen worden oder aus Protest zurückgetreten. Wongs Festnahme und Verurteilung zu einer Haftstrafe von fast 14 Monaten ist nicht hinnehmbar. Für die SPD-Bundestagsfraktion ist damit klar: Die Verurteilung folgt politischen Motiven. Denn China möchte die Galionsfigur des Hongkong-Widerstands mundtot machen. Joshua Wong und seine Mitstreitenden müssen sofort freigelassen werden!
Mit freundlichen Grüßen verbleibt
Ihr
Helge Lindh, MdB