Frage an Helen Heberer von Rainer M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Heberer,
vielen Dank für Ihre klaren Aussagen zu meinen Fragen vom 07.01.2016! Vier Fragen würde ich dazu gerne noch stellen:
1. Würden Sie "die Entwicklung entsprechender Standards im Hochschulleben, die zudem oft sogar Berücksichtigung in Studien- und Prüfungsordnungen finden" auch dann befürworten, wenn diese Ethik-Standards sich nicht am Parteiprogramm der SPD orientieren würden, sondern an den Prgrammen extremer Parteien wie z.B. der AfD?
2. Sehen Sie den Vorzug unseres Gesellschaftssystem darin, dass wir im Gegensatz zu anderen die "richtige" Ethik praktizieren oder darin, dass wir pluralistisch verfasst sind und es den Staatsbürgern überlassen ihre persönlichen Wertevorstellungen bzw. Ethiken zu leben?
3. Wenn das Leitbild einer Hochschule sowieso keinen Einfluss auf das "Handeln und Lehren" des einzelnen Dozenten hat, wie Sie schreiben, dann könnte man doch auch darauf verzichten, zumal Artikel 5(3)GG ein individuelles Grundrecht und kein kollektives Grundrecht ist?
4. Nach dem Landeshochschulgesetz §16(3) bestimmt das Rektorat der Hochschule die Leistungsbezüge der Wissenschaftler. Glauben Sie wirklich, dass unter dieser Bedingung noch eine kritische Auseinandersetzung eines Wissenschaftlers mit dem Leitbild seiner Hochschule noch möglich ist?
Mit freundlichen Grüßen,
Rainer Maurer