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Heinz Rolfes
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Frage von Martin W. •

Frage an Heinz Rolfes von Martin W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Rolfes,

wie ich aus Ihrer Biographie entnehmen konnte, sind Sie schon über 40 Jahre Mitglied in der CDU, 1965 in die Partei eingetreten.

Können Sie sich noch daran erinnern, was Ihre Beweggründe waren? Warum war es die CDU und keine der anderen Parteien?
Würden Sie, wenn Sie heute noch einmal vor der Entscheidung stehen, diesselbe Wahl treffen - und wären die Gründe diesselben?

Mit freundlichen Grüßen
Martin Wessels

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Wessels,

herzlichen Dank für Ihre Frage.

Ich war damals gerade Mitglied der Kolpingsfamilie geworden und war als Gruppenleiter bei der Jungkolpinggruppe. Wir haben uns intensiv mit der Kommunalpolitik und auch der Sozialpolitik beschäftigt. Wir hatten mit dem Eisenbahner Ferdinand Altmann aus Lingen, der Mitglied im Kolping und der KAB war, einen Kommunalpolitiker eingeladen, der noch die Gründung der CDU in Lingen miterlebt hatte und die Auseinandersetzungen über die Frage ob der Weg mit einer konfessionsübergreifenden Partei wie der CDU richtig sei oder ob man nicht doch das Zentrum wieder aktivieren sollte.

Heinz Franke, Bundestagsabgeordneter aus Osnabrück, Kolpingmitglied und späterer Präsident der Bundesanstalt für Arbeit gehörte zu den Gästen unserer Kolpingsfamilie.

Natürlich war auch die Nähe zu den kommunalen Entscheidungsträgern sehr wichtig.

Die andere Seite, die SPD, war mir durch viele Gewerkschaftler ebenfalls sehr gut bekannt. Wolfgang Schultze, später dann Landtagsabgeordneter der SPD bis 2003 und damaliger Jugendsekretär der Industriegewerkschaft CHEMIE-PAPIER-KERAMIK organisierte damals für uns die Gewerkschaftsschulungen an den Wochenenden im Felsenkeller in Bad I-Burg.

Wir fühlten uns damals der christlich-sozialen Gruppe in der CDU sehr verbunden und diese Nähe führte dann auch irgendwann zur Mitgliedschaft.

Ob ich heute noch einmal die Entscheidung so treffen würde, haben Sie gefragt. Die CDU ist natürlich meine politische Heimat und ich fühle mich mit meinen Wertvorstellungen dort durchaus zu Hause. Es wäre nur falsch, eine politische Partei als eine Art Fanclub zu verstehen. Man muss bereit sein, sich mit seinen Vorstellungen einzubringen und notfalls auch zu streiten. Andere Meinungen wohlwollend auszuhalten gehört auch dazu. Dies macht nun mal eine Volkspartei aus. Wer nur der Partei beitritt, in der immer nur passiert was zu 100% den eigenen Vorstellungen entspricht, bleibt allein.

Ergebnis: Ich würde auch heute der CDU beitreten.

Allerdings würde ich mir wünschen, dass mehr junge Menschen aus den kirchlichen Verbänden ebenfalls bereit wären, sich mit den politischen Unzulänglichkeiten auseinander zu setzen statt mit edlen Grundsätzen versehen sich oftmals zum moralischen Richter zu machen. Nur zu beschreiben was alles schlecht ist, reicht nicht.

Demokratie lebt vom Mitmachen, nicht vom Miesmachen.

Ich gebe zu, dass dies nun mal keine so glatte Wahlkampfantwort ist. Ich möchte aus dem Bereich der Kirchen mehr von der Tribüne runterholen aufs Spielfeld. Es gibt spannende Spiele und das Mitspielen macht Freude (meistens).

Herzlichen Dank und viele Grüße
Ihr Heinz Rolfes